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Grundschule Vom Sorgenkind zum Vorzeigeobjekt

Während eines Besuches informierten sich die Mitglieder des Genthiner Bildungsausschusses über die Diesterweg-Grundschule.

Von Mike Fleske 11.11.2016, 00:01

Altenplathow l "Solche Besuche sind ein wichtiger Bestandteil für die Arbeit des Ausschusses und des Stadtrates. „Wir müssen wissen, wie junge Menschen lernen und leben, hier ist die Zukunft unserer Kinder“, schickte der Ausschussvorsitzende Gordon Heringshausen (CDU) dem Rundgang voraus und traf damit auch aus ganz anderen Gründen den Nerv seiner Kollegen.

Als ich vor Jahren hier war, stand der Standort aufgrund finanzieller Erwägungen auf der Kippe, heute sehen wir eine erfreuliche Entwicklung“, befand Stadtrat Horst Leiste (SPD) und spielte damit auf die Schulschließungsdebatte im Jahre 2012 an. Damals wurden für das Jahr 2017/18 nur noch 60 Kinder prognostiziert. „Heute ist das Gegenteil der Fall“, sagte Schulleiterin Ute Kliem während des Rundganges. „Wir unterrichten 94 Schüler, davon fünf mit Migrationshintergrund.“

Perspektivisch werde für das Jahr 2018 mittlerweile mit mehr als 100 Grundschülern gerechnet. Derzeit sind am Standort neben der Schulleiterin fünf Lehrer und eine pädagogische Mitarbeiterin beschäftigt. Durch deren Arbeit werde die Möglichkeit zur individuellen Schulung von Kindern gegeben. „Die Zahl der Kinder, die diese Förderung benötigen, steigt“, hat Ute Kliem beobachtet. Die Leistungsschere gehe bei den Kindern immer weiter auseinander. Allerdings ist die Schule mit ihren Bildungsmöglichkeiten durchaus erfolgreich.

„Wir können pro Jahr etwa 40 Prozent der Kinder mit einer Empfehlung für das Gymnasium aus der vierten Klasse entlassen“, beantwortete die Schulleiterin eine Frage von Ausschussmitglied Alexander Otto (CDU) nach der weiteren Schullaufbahn der Diesterwegkinder. Die Schule selbst ist gut ausgestattet. „Man kann sehen, dass die Ausstattung und die Räume pfleglich behandelt werden“, stellte Gordon Heringshausen fest. Unter anderem gibt es ein Computerkabinett mit 16 Arbeitsplätzen, einen Vorbereitungsraum mit Bibliothek und modern eingerichtete Klassenräume.

Eine Besonderheit ist der nach wie vor gut genutzte Trinkbrunnen, der im Rahmen der Aktion „Marktplatz Kultur, Schule und Wirtschaft“ angeschafft wurde. Dort können sich die Grundschüler frisches Trinkwasser in Flaschen und Gläser füllen. Ebenfalls fallen die zahlreichen Wandmalereien auf, die die Künstlerin Rieke Schmieder gemeinsam mit Kindern gestaltet hat. Fast ein Gegensatz zu den farbenfrohen bunten Räumen der Schule ist die Turnhalle. „Das ist ein wenig unser Sorgenkind, da die Deckenverkleidung nicht mehr schön ist“, bekannte Ute Kliem. Nicht nur für den Schulsport, auch für die Einschulungs- und Weihnachtsfeier wird der Raum genutzt.

Zweckmäßig, wenngleich ebenfalls nicht mehr modern ist die Ausstattung des Werkraumes. Ein Teil der 20 Schraubstöcke an den Werkbänken stammt noch aus DDR-Zeiten. „Hier sieht es noch so aus wie zu meiner Schulzeit“, stellte Stadtrat Alexander Otto fest, der in Altenplathow von 1998 bis 2002 die Schulbank drückte. Derzeit sind die Schüler dort mit Laubsägearbeiten für die Weihnachtsbaumschmückaktion befasst. Die Schule ist äußerst aktiv und bietet zahlreiche Projekte an oder beteiligt sich an Aktionen. So gibt es Infotage zur gesunden Ernährung, Theaterfahrten, die Waldjugendspiele, den Wettbewerb „Lesekönig“ oder das Projekt „Kinder laufen für Kinder“, bei der die Grundschüler für Spenden ihre Runden auf dem schuleigenen Sportplatz drehen.

Im Johanniterhaus Genthin-Wald treten die Schüler regelmäßig vor den Senioren auf. Auch der alle vier Jahre durchgeführte Besuch des Kinder-Mitmach-Zirkus Smiley ist erneut geplant. Derzeit laufen die Proben für das diesjährige Weihnachtsprogramm der Schule. Die Stücke werden die Kinder beim Weihnachtskonzert der Schule im Dezember vorstellen.