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Hohenseeden Beim dritten Anlauf „Dorfsache“

Hohenseedener aller Generationen waren dabei, als zum dritten Mal ein junger Lindenbaum auf dem Schulplatz gepflanzt wurde.

Von Sigrun Tausche 01.09.2016, 01:01

Hohenseeden l Überwiegend große, alte Kastanien stehen auf dem Schulplatz, in deren Schatten der Verein „Lindenblüte“ schon viele schöne Grill­abende organisiert hat. Auch manch andere gesellige Veranstaltungen gibt es hier, vom Kindergarten zum Beispiel, und nahezu täglich kommen Kinder zum Spielen her und Erwachsene genießen die grüne Insel mitten im Dorf bei einem Schwätzchen auf den Bänken.

Weil der Verein „Lindenblüte“ durch die Grillfeste eine besondere Beziehung zu diesem Platz hat, entstand 2012 die Idee, einen Lindenbaum dazuzupflanzen. Auch damals waren schon Kinder mit dabei: der einjährige Robyn Anders und der zweijährige Hermann Köpke. Diesmal kam eine ganze Schar Kindergartenkinder herüber. Hermann gehört schon nicht mehr zu ihnen: Er ist bereits Schulkind, war aber trotzdem mit seiner Mutti und seinem kleinen Bruder gekommen, um wieder dabei zu sein, wenn die Linde gepflanzt wird.

„Wenn ihr groß seid, dann ist die Linde auch groß, und dann könnt ihr sagen: Wir waren beim Pflanzen dabei!“ hatte vor vier Jahren der damalige Ortsbürgermeister Martin Rümschüssel zu Hermann und Robyn gesagt. Aber es sollte anders kommen. Die Linde hatte keine Chance, und leider waren es auch Kinder, die sie abgebrochen hatten.

Eine neue Linde wurde sozusagen in aller Stille gepflanzt, aber auch die war bald abgebrochen. Jemand von der Forst konnte sie zunächst noch retten, berichtete Ute Braune, Vorsitzende des Vereins „Lindenblüte“, und der Baum trieb neu aus, bis ihm endgültig der Garaus gemacht wurde.

Von Sponsoren wurde nun ein schon sehr stattlicher junger Lindenbaum finanziert, und Berthold Braune hatte gleich drei kräftige Pfosten besorgt, die nach der Pflanzaktion in die Erde gebracht wurden und den Baum jetzt stützen und schützen.

Ute Braune erzählte den Kinder die traurige Geschichte der Vorgänger-Bäumchen, damit sie nun alle achtgeben, dass „ihrer“ Linde nichts passiert. Einige haben beim Pflanzen und Angießen mitgeholfen, sie haben ein Lied gesungen und dann mitgebrachte Tierbildchen an den Baum gehängt.

Anschließend ging‘s nach nebenan unter die Kastanien zum geselligen Kaffeetrinken. Zahlreiche Mitglieder des Vereins „Lindenblüte“ waren dabei, es gab leckeren Heidelbeerkuchen, und die Kinder hatten für diesen Anlass im Kindergarten Waffeln gebacken.