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Hort DRK-Team trotzt dem Dauerregen

In den Genthiner Grundschulen ist trotz Ferien keine Ruhe eingekehrt. Die meisten Kinder werden in der Uhlandschule betreut.

Von Kristin Schulze 27.07.2017, 11:00

Genthin l Der Dauerregen machte am Mittwoch vielen Urlaubern einen Strich durch die Planung des Sommertags. So auch den Hortkindern der Uhland-Grundschule. Sie wollten mit ihren Erziehern in den Magdeburger Elbauen-Park fahren. „Doch schon auf dem Weg zum Bahnhof waren alle durchgeweicht“, erzählt Leiterin Gabi Jerkowski. An Spielplatz, Naturkundemuseum und Picknick war nicht mehr zu denken.

Die Meute machte kurzerhand kehrt und verbrachte den Tag in den Hort-Räumlichkeiten. Die stehen den Kindern während der kompletten Sommerferien zur Verfügung, von 6 bis 17 Uhr werden Schüler zwischen 6 und 12 Jahren betreut.

Sechs Erzieher sind im Einsatz und halten die Kleinen bei Laune. Kein Beruf für schwache Nerven. „Du hörst 100 Mal am Tag deinen Namen. Alle wollen etwas anderes von dir, meist gleichzeitig. Trotzdem musst du immer lächeln“, beschreibt Gabi Jerkowski den ganz normalen Wahnsinn, wenn man seinen Tag mit bis zu 70 Kindern unter einem Dach verbringt. So viele Schüler wie noch nie werden in diesem Jahr an der Genthiner Uhlandstraße betreut. Tauschen möchte Jerkowski nicht. „Kinder sind meine Berufung. Es ist unglaublich schön zu sehen, wie Erst- und Viertklässler miteinander spielen, wie kreativ und spontan sie sind.“

Vom ausgefallenen Ausflug lässt sich hier jedenfalls keiner die Laune verderben. Für Dauerregen-Tage empfiehlt Jerkowski Gesellschaftsspiele. „Wann hat man sonst schon mal Zeit, ein paar Stunden am Stück Monopoly zu spielen?“ Das ist gerade der Klassiker im Hortraum, gleich zwei Versionen sind aufgebaut. Auch „Skippo“, „Märchensaga“ oder „Hütchen“ sind beliebt. „Schule, Arbeitsgemeinschaft, Tanz- oder Reitstunde - der Alltag der Kinder ist so durchgetaktet, dass viele es gar nicht mehr gewohnt sind, einfach in Ruhe zu spielen“, sagt Jerkowski. Das gehe natürlich auf Kosten der Geduld. „Die Ferien sind eine schöne Gelegenheit, die Kinder hier wieder zu schulen, darum haben wir bewusst darauf verzichtet, jeden Tag mit Aktivitäten und Ausflügen vollzupacken.

So verbringen Benjamin Laute und Hermann Lenz den verregneten Vormittag am Monopoly-Brett, gleich daneben entstehen in der Bau-Ecke große Türme.

Wer sich austoben will, muss nicht auf besseres Wetter warten. Im Bewegungsraum wird auf Matten gehopst, auf die Sprossenwand geklettert, über einen Balken balanciert und an Seilen gehangen. „Wenn man alle Stationen nacheinander absolviert, ist das ein Parcours“, erklärt Lennard Tornow und meistert die Runde zum wiederholten Male. Yannik Engel ist ebenso ein Energiebündel und übt sich in Rolle vorwärts wie rückwärts.

Viel stiller ist es im Nebenraum, hier wird gebastelt. Lucia Andrzejak zeigt eine beklebte und mit Perlen verzierte Stiftebox, Jean Andrea Jung punktet mit einer großen Mustertapete.

Vor dem Mittag finden sich alle in der Pausenhalle ein, wo eine Mädchengruppe einen einstudierten Tanz zeigt. „Es ist schön zu sehen, wie jeder eine Tagesbeschäftigung findet“, sagt Gabi Jerkowski. Gepicknickt wurde gestern übrigens doch noch. „Wir haben unsere Decken einfach drinnen ausgebreitet und uns gemütliche Plätze gesucht. Not macht erfinderisch.“

Bis zum Ferienende ist noch ein straffes Programm geplant, heute geht es in die Parchener Leinölmühle, am 1. August kommen die neuen Erstklässler und am letzten Horttag, dem 4. August, gibt es die große Sommerolympiade.

Die drei Genthiner Horte befinden sich in Trägerschaft des DRK. Andy Martius vom Vorstand sagt: „Die letzten drei Ferientage nutzen wir für Aufräumarbeiten. Am 10. August geht es im neuen Schuljahr weiter.“ Der Uhland-Hort ist mit 132 Kindern der größte der Kanalstadt, in der Stadtmitte werden 91 und in der Altenplathower Diesterweg-Grundschule 44 betreut. Tendenz steigend. „Erfahrungsgemäß kommen zu Schuljahresbeginn immer noch einige dazu.“