Jubiläum Mit 90 Jahren noch taufrisch
Die Freiwillige Feuerwehr Parchen wird 90 Jahre alt. Aus diesem Grund wird gefeiert. Angefangen hat alles als Idee von drei Parchenern.
Parchen l Als am 1. April 1927 drei Männer in der Gaststätte Wohlenberg (später Luckes „Zur Parkklause“) in Parchen zusammenkamen, ahnte niemand, dass an diesem Tag der Grundstein für eine erfolgreiche Ortswehr gelegt werden sollte. Der Tischlermeister Paul Schmidt, der Fahrradhändler Otto Schmidt und der Schmiedemeister Adolf Wilhelm Max Brandt riefen eine ortsnahe Hilfe bei Haus- und Waldbränden ins Leben.
„Die Gründung vieler Freiwilliger Feuerwehren im ländlichen Raum entstand aus den Bedürfnissen zum Schutz des Eigentums der Bürger“, erklärt Genthins Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Mit der zunehmenden Technisierung der ländlichen Höfe und der Haushalte war ein Brandschutz in Selbsthilfe nicht mehr zu gewährleisten. Die Parchener Wehr hatte im Jahr nach ihrer Gründung bereits 41 Mitglieder. Als im Jahr 1934 der Kirchturm brannte, zeigte sich wie wichtig eine schlagkräftige Feuerwehr im Ort ist.
Denn so konnte der Brand gelöscht und Schlimmeres verhindert werden. „Die Feuerwehr wurde im Laufe der nächsten Jahrzehnte immer professioneller und technisch immer weiter ausgestattet“, erzählt Ortschronist Günther Schulenburg.
1953 wurde Konrad Miloschewski Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Parchen. „Er blieb ganze 35 Jahre in diesem Amt.“ Die Feuerwehr war damals wie heute eine feste Größe in der Brandbekämpfung im Kreis Genthin. Etwa als es im Waschmittelwerk Genthin im Juli 1973 zu einem Feuer kam, das durch unsachgemäß durchgeführte Schweißarbeiten ausgelöst wurde.
Heute ist die Wehr nicht nur bei der Bekämpfung von Haus- oder Waldbränden im Einsatz. „Unser Aufgabenbereich hat sich sehr stark erweitert“, sagt der derzeitige Ortswehrleiter Gerd Keppler. „Wir werden heute auch bei technischen Hilfeleistungen gerufen oder bei der Beseitigung von Ölspuren auf der Straße oder von Sturmschäden.“ In den vergangenen Jahren hielten besonders Waldbrände und Feuer in Kellern die Wehr in Atem.
Für Ortsbürgermeister Hubert Schwandt ist die Feuerwehr ein wichtiger Teil des Zusammenlebens in Parchen. Sind die Kameraden doch eingebunden in die Durchführung von Festen und Aktivitäten, wie das Weihnachtsbaumverbrennen, das Osterfeuer oder den Adventsmarkt, bei denen die Bewohner zusammenkommen. Auch die Nachwuchsarbeit wird bei der Parchener wehr gelebt. „Acht Mitglieder gehören heute der Jugendwehr an“, berichtet Jugendwartin Mary Borchert.
Deshalb hat die Parchener Feuerwehr allen Grund zum Feiern. Unter anderem mit einer Festveranstaltung für geladene Gäste am 28. April. „Wir erwarten eine Reihe von Gästen aus Politik, Verwaltung und Feuerwehrwesen“, kündigt Ortschronist Günther Schulenburg an. Dann werden auch verdiente Kameraden der Feuerwehr geehrt. Erinnert wird in den Reden auch an bekannte Mitglieder, wie den vor vier Jahren verstorbenen Hilmar Luck, Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr.
Am 29. April, gibt es ein öffentliches Programm, das ab 10 Uhr mit Wettkämpfen der Jugendfeuerwehren der Einheitsgemeinde Genthin beginnt. Nach dem Mittagessen wird ein großer Festumzug formiert, der zwischen 13 und 14 Uhr durch den Ort ziehen wird. Teil des Umzuges werden natürlich die Feuerwehrfahne und eine Reihe von Feuerwehrfahrzeugen sein.
Ab 14 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer auf der Wiese vor dem Feuerwehrhaus zum Maibaumsetzen. Begleitet wird diese Aktion von einem Auftritt der Kinder der Parchener Kita „Parkspatzen“. Ab 15 Uhr gibt es ein Kaffeekonzert in der Klapperhalle. Ab 19.30 Uhr folgt ein öffentlicher Feuerwehrball mit DJ.
