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Judo Spaß mit O-goshi und Otoshi

Sportunterricht einmal anders. Die Kinder der Grundschule Ludwig Uhland waren zu Gast beim Genthiner Judoclub.

Von Mike Fleske 08.01.2017, 05:00

Genthin l Mit einer tiefen Verbeugung begann der Unterrichtstag für die Erst- bis Viertklässler der Ludwig-Uhland-Grundschule am Donnerstag. Auf das Kommando „Rei“, verneigten sich die Kinder tief nach vorn. Die Geste gehörte zum Sporttag, den die Grundschule gemeinsam mit dem Genthiner Judoclub veranstaltete. „Beim Judo geht es darum den Gegner auf die Matte zu werfen“, erläuterte Ines Ernst-Schiller, Vorsitzende des Judoclubs den Kindern. „Wir kämpfen mit fairen Mitteln“ erläuterte Ernst-Schiller. „Kratzen, Beißen und an den Haaren ziehen, gibt es nicht.“

Weil Judo aus Japan kommt, gibt es eine ganze Reihe japanischer Fachbegriffe beispielsweise „O-goshi“ für den großen Hüftwurf oder O-soto-otoshi für den sogenannten großen Außensturz. Damit sich die Kinder etwas unter den Begriffen vorstellen konnten, zeigten die Trainerinnen Irene Herrmann, Maria Zenker, Chantal Pape und Friederike Ernst wie diese Würfe aussehen und wie die Gegner damit regelgerecht zu Fall gebracht werden.

Anschließend durften die Kinder ebenfalls miteinander rangeln und versuchen sich gegenseitig von einer großen blauen Matte zu kugeln. „Das sind Grundübungen, die wir mit den neu eingestiegenen Kindern in unserem Verein auch machen, dabei geht es darum zu lernen, einen Gegenüber anzufassen“, erklärte Ines Ernst-Schiller. Den Kindern machte dieser Teil des Vormittages am meisten Spaß. Unter den ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen ihrer Klassenkameraden, traten beispielsweise die stärksten Kinder der Klassen 1a und 1b im Klassenduell gegeneinander an.

„Judo macht einafch Spaß“, fand Kai Majkowski, der selbt im Verein ist und seinen Mitschülern die typischen Judo-Rollen vormachen durfte. Außerdem zeigte er, wie die Kleinen mit der richtigen Technik auch große Sportler auf die Matte legen können. In der zweiten Klasse gab es gleich vier Vereinsmitglieder, die nicht nur die japanische Begriffe erklären konnten, sondern auch wussten, was passiert, wenn man andere für misslungene Vorführungen auslacht. „Dann muss man zehn Liegestütze machen“, wusste das Quartett. Ihre Mitschüler mussten dann auch gleich mal ran, weil sie etwas zu frech gekichert hatten. „Judo hat viel mit Respekt und Fairness zu tun“, sagen die Trainerinnen. Das werde in den Übungsstunden auch immer wieder thematisiert.

„Beim Judo werden zudem Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit trainiert, es ist sehr umfassend“, findet Maria Zenker, die bereits mehrfach bei Landesmeisterschaften am Start war. Der Sporttag fand im Rahmen des Sportunterrichtes der Grundschule statt. „Es gibt einen sogenannten Unterricht mit Kompetenzen, den wir auf diese Weise anbieten“, erläutert Lehrerin Margit Grobler. Mit dem Aktionstag sollen auch Dinge wie ein Körperbewusstsein, Kondition bis hin zur Selbstverteidigung trainiert werden.

„Eigentlich wollten wir den Tag bereits im November bestreiten, aber da hatten wir unter anderem mit der Schulkinowoche einen so vollen Terminplan, dass wir die Aktion auf den Januar verschoben haben.“ Im November gibt es seitens des Deutschen Judo-Bundes, den „Tag des Judo“, der genau solche Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen fördern soll. „Wir hatten uns dafür auch angemeldet, aber leider keine Rückläufe und sind später von der Uhland-Grundschule angesprochen worden“, sagt Ines Ernst-Schiller. Grundsätzlich sei der Verein immer bereits sich in Schulklassen vorzustellen.

Wen Kinder oder Jugendliche Interesse am Judo haben, können sie zu den Trainingszeiten vorbeischauen. Montags um 17.30 Uhr trainiert beispielsweise die Jugend. Mittwochs gibt es die offene Matte. Das Krabbeljudo mit Grundübungen für Kinder ab drei Jahren wird am Dienstag ab 17 Uhr angeboten.