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Jugendprojekt Haseloff erhält Zukunftspapier

Das Genthin-2020-Team hat ein Zukunftspapier erarbeitet. Dieses wurde am Montag an Ministerpräsident Haseloff übergeben.

Von Mike Fleske 13.07.2016, 06:00

Genthin l Während seines Besuches in Genthin bekam Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag als Erster das von der Projektgruppe Genthin 2020 ausgearbeitete Zukunftspapier überreicht. Die jungen Mitglieder haben sich in diesem Thesen- und Vorschlagspapier mit der Zukunft der Kanalstadt beschäftigt. Einige der zentralen Forderungen stellte Projektleiter und CDU-Stadtrat Alexander Otto vor.

„Wir haben in zwei Umfragen insgesamt 150 Jugendliche gebeten zu schildern, wie Genthin lebenswert gestaltet werden kann“. erläuterte er. Die Ergebnisse seien in verschiedenen Kategorien zusammengefasst worden. Dabei beschäftigte sich das Jugendprojekt mit den Möglichkeiten zu Sport und Freizeit, aber auch zu Beruf und Bildung.

„Wir haben mit dem Berufsbildungstag eine Veranstaltungs ins Leben gerufen, die angehende Auszubildende und Vertreter der Betriebe miteinander ins Gespräch bringt“, erläuterte Otto. Denn ein Wunsch der jungen Leute zwischen 18 und 25 Jahren sei, heimatnah eine Ausbilung absolvieren zu können und in der Heimatregion dauerhaft Arbeit zu finden. Haseloff bestätigte, dass dies ein landesweiter Trend sei.

Junge Menschen entdecken ihre Heimatregion wieder stärker.“ In Sachsen-Anhalt gäbe es seit gut zwei Jahren, ohne den Flüchlingszustrom, mehr Zuzüge als Wegzüge. Auch die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit, wonach täglich 16 000 Menschen den Landkreis Jerichower Land verlassen, um zu arbeiten und 8000 hineinkommen, zeige, dass die Menschen in ihrer Heimatregion bleiben wollen.

„Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen ist deshalb wichtig, um die Region zu stärken.“ Haseloff plädierte auch dafür, dass Betriebe und Schulen stärker zusammenarbeiten. sollten. „Auch in Gymnasien macht das Sinn, da beispielsweise die Möglichkeiten eines dualen Studiums aufgezeigt werden können.“ Eine Forderung, mit der er beim Gastgeber der Veranstaltung Peter Ewert offene Türen einlief. „Wir sind seit Beginn des Berufsbildungstages in Genthin mit dabei und nehmen auch an anderen Veranstaltungen teil, um Nachwuchs zu gewinnen“, erläuterte der Inhaber der Objekteinrichtung.

Ein weiteres Thema im Zukunftspapier ist der Bereich Sport und Freizeit. Viele der Befragten wünschen sich eine Möglichkeit - so wörtlich - „zum niveauvollen Ausgehen“. Etwa eine Lokalität mit Musik, Gastronomie und Freizeitbeschäftigung. Der Ministerpräsident zeigte Verständnis für diesen Wunsch, schränkte aber ein: „Ein solches Angebot muss sich auch für den Unternehmer rechnen. Es bringt wenig, wenn es zwar am Wochenende ausgelastet ist, unter der Woche aber kein Geld verdient werden kann, weil sich keine Gäste einstellen.

Haseloff nannte als mögliches Vorbild das Clack-Theaters in der Lutherstadt Wittenberg, das - privat betrieben - Kleinkunstveranstaltungen und Gastronomie verbindet. „Durch die Veranstaltungen gibt es auch wochentags eine Auslastung.“

Auch wenn der Tourismus in einer Stadt wie Genthin nicht die dominierende Rolle spiele, sollten Freizeitmöglichkeiten vorgehalten werden, unterstützte der Ministerpräsident die Wünsche der jungen Leute. Mit dem Zukunftspapier wollen die derzeit zwölf Genthin-2020-Mitglieder Denkanstöße und Vorschläge in die Gesellschaft einbringen und auch mit der Verwaltung und den wirtschaftlichen Entscheidungsträgern ins Gespräch kommen.

„Wir werden in einigen Wochen das Papier mit Bürgermeister Thomas Barz gemeinsam erläutert“, kündigte Alexander Otto an. Der Bürgermeister hatte das Projekt Genthin 2020 seit seinem Start vor drei Jahren aktiv unterstützt und gefördert. Auch vom Ministerpräsidenten gab es Lob. „Im vergangenen Jahr hat Ihr Projekt zurecht einen Demografiepreis des Landes bekommen, man sieht, dass Sie sich mit Ihrer Heimat beschäftigen und sie kreativ gestalten wollen.“