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Kirche Gelebte Ökumene im Kindergarten

Premiere eines Gottesdienstes der evangelischen Pfarrerin in der katholischen Kita "Sonnenschein" in Genthin.

Von Kristin Schulze 20.12.2016, 10:00

Genthin l Eine Premiere gab es vor Kurzem in der Kita „Sonnenschein“. Statt des Krippenspiels stand ein Kindergottesdienst auf dem Programm. Gehalten wurde dieser von Beate Eisert. Bemerkenswert, dass eine evangelische Pfarrerin in einem katholischen Kindergarten predigt. Oder „gelebte Ökumene“, wie Kita-Leiterin Gabriele Nitsche es nennt. Die Pfarrer wechseln im Jahrestakt, im nächsten Jahr ist Stephan Donath von der katholischen Kirche dran.

Beate Eisert erzählt kindgerecht die Geschichte von den Heiligen drei Königen. Melchior, Balthasar und Caspar werden von den Erzieherinnen Kerstin Sommer, Carmen Brüggemann und Silke Nethe gespielt. Aus dem Gruppenraum der Kita ist durch liebevolle Dekoration der Stall von Bethlehem geworden.

Dorthin nämlich gehen die drei Könige, um Gott zu finden, wie Beate Eisert den Kindern erklärte. „Sie finden Jesus, den menschgewordenen Gott, in seiner Krippe.“ Obwohl alle Kinder an dem kleinen Gottesdienst teilnehmen, also auch die kleinste Gruppe dabei ist, herrscht im Raum erstaunliche Ruhe. Die Kinder lauschen gespannt und staunen über ihre zu Königen gewordenen Erzieherinnen. Zum Abschluss singen alle gemeinsam das Lied „Mache dich auf und werde Licht“.

Auch weltliche Bräuche kommen in der Kita Sonnenschein zum Einsatz. Während nämlich im Gemeinschaftsraum der Gottesdienst über die Bühne ging, verteilte in den Gruppenräumen der Weihnachtsmann Geschenke. „Es gibt bewusst nichts zum Mitnehmen für die Kinder, sondern etwas zum Spielen für die einzelnen Gruppen“, sagt Gabriele Nitsche. Ein Puppenhaus, ein neues Gesellschaftsspiel, einen Ball... „Die Tage vor Weihnachten werden so zu einer herrlichen Zeit, die Kinder freuen sich jeden Morgen auf das neue Spielzeug.“

Zum Gottesdienst eingeladen war auch Pfarrer Stephan Donath, der im Anschluss wie Schwester Dorothea vom Diakonissen Mutterhaus einen Blumengruß erhielt. Auch ehemalige Erzieherinnen nahmen im Publikum Platz. Eine von ihnen war Ulrike Leopold, die von 1991 bis 2010 in der Kita tätig war. Sie sagte: „Ich freue mich jedes Jahr über die Einladung. Obwohl man nicht mehr hier arbeitet, fühlt man sich nicht ausgegrenzt. Gerade zur Weihnachtszeit tut das wohl.“