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Klassentreffen Erinnerungen des 75er-Jahrgangs

40 Jahre nach ihrem Abschluss kamen 28 ehemalige Schüler der früheren Pestalozzischule zu einem Klassentreffen in Genthin zusammen.

Von Mike Fleske 10.11.2015, 14:00

Genthin l Es war eine fröhliche Runde, die sich am Sonnabend im Genthiner Bootshaus eingefunden hatte. 28 ehemalige Pestalozzi-Schüler blickten auf ihre gemeinsame Schulzeit und auf ihren Abschluss im Jahr 1975 zurück. Viele der Teilnehmer leben noch immer in der Region Genthin, in Jerichow oder Osterburg im Landkreis Stendal. Marita Köppe war sogar extra aus München mit dem Flieger angereist. „Ich bin in Berlin gelandet und von dort mit dem Zug nach Genthin gereist.“ Es sei schön, die früheren Klassenkameraden Wiedersehen zu können.

Die Schüler der damaligen Pestalozzischule (heute Haus III des Bismarck-Gymnasiums)erinnern sich noch lebhaft an den „UTP“. „Das bedeutet, Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion“, weiß es Hans-Jörg Guhla noch genau. Partnerbetrieb der Klasse war damals das Waschmittelwerk. Die Schüler wurden damit auf das Berufsleben vorbereitet und konnten erste praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Lebendig sind auch heute noch die Erinnerungen an eine besondere Reise.

„Unsere Jugendweihefahrt haben wir 1973 nach Berlin gemacht“, erinnert sich Andrea Meier. Allerdings hatte der Jahrgang ein wenig Pech. „Das war 1973 zu den Weltfestspielen der Jugend.“ Da es zu diesem Zeitpunkt keine Unterkünfte mehr in der Hauptstadt gab, wurde aus der sonst üblichen Wochen- eine Tagesreise. Die führte die Schüler in die Staatsoper. Gegeben wurde „Die Hochzeit des Figaro“. Während die Klassenkameradinnen sittsam und hübsch zurechtgemacht das Gezeigte verfolgten, legten die jungen Herren ungezogen ihre Beine samt Schuhen auf die Stuhllehnen und flogen dafür aus der Oper.

„Ihr habt dann draußen am Bus gestanden und Bier getrunken“, erinnert sich Andrea Meier in der Runde unter dem nicht ganz echten Protest der Männer. Andrea Meier hatte sich um die Organisation des Klassentreffens gekümmert. Heute lassen sich dafür die modernen Kommunikationsmittel bestens nutzen. „Ich habe einfach bei Stayfriends oder Facebook nach den Namen gesucht und eine nette Nachricht geschrieben“, sagt die Genthinerin. Nicht alle konnten auf diesem Weg erreicht werden. „Viele andere haben aber doch reagiert und sind heute da.“

Ebenfalls eingeladen war Hannelore Hilkert, ab 1968 Lehrerin der Klasse 4a. „Ich war damals ganz frisch gebackene Lehrerin und einige aus der Runde gehörten zu meiner ersten Klasse, die ich übernommen habe“, erinnert sie sich. „Ich hatte in meiner Laufbahn viele nette Schüler, aber diese sind schon etwas Besonderes.“ Die guten Erfahrungen mit den Schülern ließen sie auch eine neue Heimat finden.

„Ich wollte eigentlich nie nach Genthin, als ich dann da war und hier Lehrerin geworden bin, wollte ich nie wieder weg“, sagt Hannelore Hilkert. Die Runde blieb an diesem Tag noch lange zusammen und schwelgte in Erinnerungen. Bereits vor 15 Jahren hatte man sich im Genthiner Bootshaus getroffen. Bis zum nächsten Wiedersehen soll es aber nicht wieder so lange dauern.