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Kommunalpolitik Neue SPD-Spitze im Ortsverein

Personelle Veränderungen in der Genthiner SPD: Helmut Halupka legte das Amt des Ortsvorsitzenden nieder. Nachfolger ist Udo Krause.

Von Kristin Schulze 03.02.2017, 05:00

Genthin l „Mit jüngerem Personal Nachwuchs ansprechen.“ Das sei, sagt Helmut Halupka, für ihn der Hauptgrund, sein Amt als Vorsitzender des Ortsvereins der SPD niederzulegen. 16 Jahre stand er an der Spitze der Genthiner Sozialdemokraten. Einmal hatte er bereits versucht, einen Nachfolger zu finden. Das hat auch geklappt, eine junge Frau trat an seine Stelle. Doch nach einem halben Jahr hatte sie genug und Halupka übernahm erneut. Nun also der zweite Versuch. Udo Krause wurde vor Kurzem auf der Jahreshauptversammlung einstimmig als Vorsitzender gewählt.

Es sei ein Ehrenamt, was Zeit kostet, sagt Helmut Halupka. „Die Versammlungen vorzubereiten und durchzuführen sei der eine Teil, wichtig sei aber vor allem die Truppe zusammenzuhalten. „In den vergangenen Jahren eine schwere Aufgabe“, sagt er und gibt unumwunden zu, dass er mit der Politik der Berliner SPD oft haderte. „Das Geld, das in Rüstungspolitik und Griechenland-Rettung geflossen ist, hätte ich lieber in die Angleichung der Ostrenten ans Westniveau investiert gesehen.“ Und doch sei es die Aufgabe eines Ortsvorsitzenden die Bundespolitik immer wieder auf kommunaler Ebene zu erklären.

Vielleicht wird das durch den Kanzlerkandidaten Martin Schulz ein bisschen leichter? „Er kann Leute begeistern“, sagt Halupka. „Ich bin überzeugt, dass er mehr Stimmen holen kann als Sigmar Gabriel. Mir gefällt auch, dass er viel von Gerechtigkeit spricht.“ Doch Halupka ist Realist. Dem Kandidaten kritiklos zuzujubeln passt nicht zu ihm. „Er muss nun auch sagen, was er machen kann, damit es gerechter zugeht in unserem Land. Bisher vermisse ich noch das Konkrete in seinen Reden.“

Helmut Halupka hätte 1989 in der CDU sicher auch ein Plätzchen gefunden. Er ist Unternehmer, seine Standpunkte oft konservativ. Warum es doch die SPD geworden ist, begründet er mit Sozialdemokraten wie Helmut Schmidt, Karl Schiller und Herbert Wehner. „Das waren Persönlichkeiten. Die haben mir gefallen.“ Die Hauptrolle habe aber die soziale Komponente gespielt. Auf sie müsse sich die SPD wieder stärker besinnen, um Wähler zu gewinnen.

Halupka betreibt seit Dezember 1989 Basisarbeit für die Sozialdemokraten, seit 1994 sitzt er im Stadtrat, ein paar Jahre später wurde er in den Kreistag gewählt.“ Diesen Ämtern will er treu bleiben. „Gerade jetzt, wo es mit Genthin aufwärts geht. „Die Steuererhöhungen waren eine gute Entscheidung. Für den Einzelnen fallen die Beträge kaum ins Gewicht und der Stadt konnten wir so den Weg in geordnete Finanzen ebnen.“

Mitglied im Ortsverein wird Halupka bleiben. Anstatt an dessen Spitze zu stehen, wird er sich allerdings vermehrt seinem Hobby, der Kaninchenzucht, widmen.

Um die Belange der Genthiner SPD kümmert sich nun Udo Krause. 33 Jahre alt, Tucheimer, und Versicherungsfachmann. Sein Lebenslauf umfasst außerdem ein abgeschlossenes Politik- und Geschichtsstudium. Als erste Ziele formuliert er: Präsenz in der Öffentlichkeit, Förderung ehrenamtlicher Arbeit und vor allem Mitgliedergewinnung. Letztere läuft laut Krause gut, zwei Eintritte kann er schon auf sein Konto verbuchen, beide Neumitglieder sind unter 20 Jahre alt.

Krause selbst ist seit 2010 bei den Sozialdemokraten und sagt über seine Partei: „Gleichheit, Freiheit und Solidarität. Das sind die Grundsätze der SPD, zu denen ich mich auch bekenne. Das klingt simpel, ist aber immer wieder erstrebenswert und man muss sich diese Einstellungen immer wieder vor Augen halten. Wir sehen es an unserer heutigen Welt, dass diese Leitlinien nicht überall vorhanden sind und es sich lohnt, dafür immer wieder anzutreten.“