1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Ein Hallelujah für den Nußknacker

Konzert Ein Hallelujah für den Nußknacker

Zwischen Weihnachtsmelodien, Popklassikern und Schlagern wechselte das Programm des Musik-Express in der St. Trinitatiskirche.

Von Mike Fleske 23.12.2016, 06:00

Genthin l Fröhlich ging es im Weihnachtskonzert des Musik-Expresses zu. Moderator Andreas Jutzi bekam gleich zu Beginn Applaus für das korrekte Einschalten des Mikrofons. Danach startete das 20-köpfige Ensemble mit einer Hommage an den Anfang November verstorbenen Singer/Songwriter Leonard Cohen. Sein feierlich getragenes Lied „Hallelujah“ über den alttestamentarischen König David glänzt zur Weihnachtszeit besonders. Mit klassischen Weihnachtsliedern spielte sich der Musikexpress warm, um mit dem schmissigen „Stop the Cavalry“ ein erstes Ausrufezeichen zu setzen.

Druckvoll, schmissig und nuanciert gingen die Musiker zur Sache und ließen den Funken auf das Publikum überspringen. Heute kann man fast nicht mehr glauben, dass dieser mit einer Brass-Band gespielte Anti-Kriegs-Marsch Anfang der 80er Jahre ein europaweiter Pophit war. Poppig ging es auch mit den Sound-Giganten weiter.Hier hatte der Musik-Express ein Medley mit berühmten Filmmeldodien von „Raumpatrouille Orion“, über „Spiel mir das Lied von Tod“ bis hin zu einem stilvollen „Goldfinger“ mit bekannten Melodien gespannt, die sicher auch an den Feiertagen irgendwo erklingen.

Für etwas Beruhigung sorgten zwischendurch Pia und Helene mit einem hübschen Gedicht über einen Nikolaus, der die Geschenke verwechselt. Die Musiker hingegen verwechselten nichts und hatten auch diesmal ein kleines Päckchen mit neuen Stücken geschnürt. Dazu gehörte der James-Last-Titel „Der einsame Hirte“. Eigentlich ein Lied mit Panflötenbegleitung, wurde es in Genthin zu einer sehnsuchtsvollen Melodie zu einer Begleitung von Klarinette (Petra Schulenburg), Trompete (Sven Schulenburg) und Akkordeon, das Lothar Gieler spielte.

Spannend war auch das Experiment, den Nußknacker von Tschaikowsky in drei Minuten zu spielen. „Bislang haben wir das immer geschafft“, kündigte Andreas Jutzi an. In einem atemberaubenden Tempo tanzten nun die Zuckerfee, die Schneeflocken und die Pfefferkuchen-Soldaten. Beim letzten Ton blieb die Uhr stehen bei 3:02 Minuten, das kann man gelten lassen, schließlich muss den Musikern Zeit zum Luft holen bleiben. Nicht minder schwungvoll fiel ein Weihnachtslied-Mix aus, der sich am „Pink Panther“-Thema orientierte und aus dem sich Melodien wie „Stille Nacht“, „Jingle Bells“ oder „Kling Glöckchen“ herausschälten.

Zwischendurch durfte sich der verdutzte Hörer fragen, ob da huch, auch ein paar Takte „Aber bitte mit Sahne“ zu hören waren.Am Ende wurde das Ensemble auch in diesem Jahr nicht ohne Zugabe aus der Kirche entlassen.Erst nach einem wunderbaren „Feliz Navidad“ und einem stilvollen „Joy to the world“ war ein glanzvolles Konzert zu Ende. Am Heiligabend um 14 Uhr ist der Musik-Express erneut im Einsatz und setzt ab 14 Uhr den musikalischen Rahmen für das gat-Märchen im Stadtkulturhaus.