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Krimi Geschichte eines Mordes

Die Schriftstellerin Monika Helmecke wird in der Genthiner Bibliothek ihren neuesten Krimi vorstellen.

Von Simone Pötschke 12.11.2017, 19:16

Genthin l Die Koffer sind längst ausgepackt, der deutsche Alltag eingezogen. Seit gut sechs Wochen sind Monika und Manfred Helmecke wieder für ein Jahr in Altenplathow zu Hause. Ihr Lebensrhythmus im Wechsel zwischen Norwegen und Deutschland hat sie wieder befristet nach Hause getragen. Die Bundestagswahl hatte für das Ehepaar den Termin ihrer Heimkehr vorgegeben. Selbstverständlich für politisch ambitionierte Menschen wie Helmeckes, die über Genthiner Freunde jederzeit Kontakte von Norwegen aus in die Kanalstadt unterhalten.

Heimat erlebt das Ehepaar mittlerweile auf seine ganz eigene Weise: „Wir sind da zuhause, wo unsere Latschen stehen, und die gibt es sowohl in Deutschland als auch in Norwegen“, zitiert Monika Helmecke etwas erheitert Worte ihres Ehemannes.

Seit dem Jahr 1996 ist das Schriftstellerehepaar Helmecke im 130-Seelen-Dorf Årnes auf der Insel Senja, weit hinter dem Polarkreis, verwurzelt.

Das abgeschiedene Leben im hohen Norden ist hart, aber für das Ehepaar jenseits der 70 bis auf den heutigen Tag faszinierend geblieben. Es beflügelt sie, der Schriftstellerei treu zu bleiben.

Zu den vielen Büchern, die sie hier geschrieben hat, reiht sich nun ein weiterer Krimi ein. „Betreutes Leben“ hat Monika Helmecke ihren nunmehr siebenten Krimi genannt. Es ist ihr insgesamt 21. Buch in ihrer 39-jährigen Tätigkeit als freiberufliche Autorin.

Auf besonders schöpferische zwölf Monate blickt Monika Helmecke diesmal zurück. „Ich habe während des vergangenen Jahres in Norwegen sehr viel geschrieben. 500 Seiten, am Computer ohne Internet. Da bin ich schon ein bisschen stolz“, sagt Monika Helmecke, die mit ihrem Ehemann außerdem noch an einem gemeinsamen Kinderbuch arbeitet.

Ihr neuester Krimi „Betreutes Leben“, erschienen im Block-Verlag, wird morgen um 19 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek „Edlef Köppen“ seine Premiere erleben.

„Ein Autor gehört einfach in eine Bibliothek“, hält Monika Helmecke an einer inzwischen gewachsenen Tradition fest, die sich mit ihrem Schaffen verbindet. Denn alle Norwegen-Werke aus ihrer Feder wurden erstmals in der Genthiner Bibliothek der Öffentlichkeit, darunter zahlreiche Freunde und Bekannte der Familie, vorgestellt.

„Betreutes Leben“ erzählt die Geschichte eines Mordes an einer vom Amtsgericht eingesetzten Betreuerin. Sie wird von ihrem Mann eines Abends mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Ihr Ehemann ermittelt auf eigene Faust, lernt dabei Betreute kennen, die durchaus ein Motiv für den Mord gehabt hätten. Dann kommt es zu einem zweiten Verbrechen.

Die Polizei rätselt. War der Täter ein Trittbrettfahrer, ein Doppelmörder oder sogar der Ehemann?

Die Idee zu diesem Buch habe sie schon lange mit sich rumgetragen und sie beschäftigt. „Es ist nicht so, dass es einfach pling macht, und dann fällt der Stoff vom Himmel“, scherzt die Autorin.

Es habe durchaus Anregungen für die literarische Vorlage aus dem wirklichen Leben gegeben, beispielsweise in Person der inzwischen verstorbenen Genthiner Malerin und Grafikerin Lotte Ballarin, räumt Monika Helmecke nachdenklich ein.

Zu den wenigen, die den neuen Krimi bereits gelesen haben, zählt die Helmecke-Tochter Anja, die in einem Kloster in Südfrankreich lebt. Es sei ein sehr spannendes Buch mit einem überraschenden Ende, das sie sehr gefesselt habe, so lautete das Urteil der belesenen Tochter.

Monika Helmecke stimmt dies auf jeden Fall hoffnungsvoll für die Premiere am morgigen Dienstag. Sie wird dabei allerdings hauptsächlich aus dem Anfangsteil des Krimis lesen. Ein Springen von Textstelle zu Textstelle werde für die Zuhörer sonst sehr anstrengend und irritierend, meint sie.