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Landesgartenschau Genthins Stück vom LaGa-Kuchen

Wie kann Genthin von der Burger Landesgartenschau profitieren? Diese Frage stand am Dienstag im Mittelpunkt des Wirtschaftsausschusses.

Von Kristin Schulze 09.02.2017, 05:00

Burg/Genthin l Ein Blick zu den Nachbarn nach Burg macht ein bisschen neidisch: Es grünt und blüht, Fördergelder fließen, es wird gebaut und saniert. Burg ist im LaGa-Fieber. Seit Jahren laufen in der Kreisstadt die Vorbereitungen für die Landesgartenschau, mit dem man im nächsten Jahr 450 000 Menschen in die Stadt der Türme locken will. Nun soll ein bisschen LaGa-Euphorie auch die umliegenden Städte erfassen. Erhard Skupch erläuterte in seinem Vortrag vor dem Genthiner Wirtschaftsausschuss die Eckdaten der Landesgartenschau:

Burg ist nach Zeitz, Wernigerode und Aschersleben die vierte Stadt in Sachsen-Anhalt, die sie ausrichten darf. Pro Tag rechnet man mit 3000 Besuchern. „An guten Tagen können es bis zu 10 000 werden“, sagt Skupch. Für Investitionen sei die Stadt Burg zuständig. Bis zu 40 Millionen Euro inklusive Fördergeldern fließen in die Vorbereitung. Für die Durchführung wurde die LaGa-GmbH gegründet. Am Burger Bahnhof, hier wird sich der Haupteingang der LaGa befinden, entsteht eine neue Touristinformation. Von dort aus können die Besucher Goethepark, Gärtnermarkt, Themengärten, Weinberg, Ihlegärten und Flickschupark entdecken.

„Wie kann Genthin davon profitieren“, fragte Lutz Nitz (Grüne). Sonnhild Noack sagte: „Wir haben hier die einmalige Chance, das Jerichower Land als Region zu verkaufen, Pakete zu packen, für die es sich lohnt, als Tourist auch mal drei Tage in der Region zu bleiben.“

Grundsätzlich sei die LaGa natürlich eine Burger Veranstaltung, ergänzte Erhard Skupch. An die Genthiner gewandt sagte er aber auch: „Auftreten, sich dort zeigen, das geht.“ Im Sinn hat er dabei zum Beispiel Kulturschaffende. Begleitet werden soll die LaGa nämlich durch ein umfangreiches Programm. „Wer sich präsentieren möchte, kann sich gern bei uns melden.“ Denkbar sind kulturelle Beiträge durch Institutionen und Vereine.

Auch die Hotellerie könne profitieren. „Warum nicht ein Wochenende in Genthin inklusive LaGa-Besuch anbieten?“, so Skupch. Noch bis Ende des Jahres würden Hotels als LaGa-Partner gesucht. Auch hier gelte: „Wir können nicht bei jedem anfragen. Wer Interesse hat, soll sich bitte melden.“ Im Zentrum der Veranstaltung stehen naturgemäß Gärten. Auch hier biete sich die Möglichkeit mitzumachen. „Beim Gärtnermarkt soll es Produkte rund um den Garten geben. Hier können sich Genthiner Unternehmen einbringen.“

Das „Grüne Klassenzimmer“ sei darüber hinaus eine Aktion für die ganze Region. „Das ist ein außerschulischer Lernort, der die Möglichkeit bietet, spielerisch und mit allen Sinnen die Umwelt zu erfahren. Zusammenhänge in der Natur werden altersgerecht aufbereitet und vermittelt. „Dieses schulpädagogische Programm können auch Genthiner Kitas und Schulen buchen“, so Skupch. Nicht zuletzt würden durch die LaGa auch Arbeitsplätze entstehen. Gesucht werden noch Gästeführer, Burgharts sowie etliche Mitarbeiter für Gastronomie und Sicherheit. Die Gästeführer werden in speziellen Lehrgängen der Kreisvolkshochschule ausgebildet und dann gegen Honorar gebucht.

Burghart ist das offizielle LaGa-Maskottchen in Form eines Frosches. „Hier suchen wir noch Mitarbeiter, die Lust haben im Burghart-Kostüm zu arbeiten“, sagt Skupch. Voraussetzung: Die Bewerber dürfen höchstens 1,70 Meter groß sein und müssen eine normale Figur haben. Im gesamten LaGa Gebiet sollen Restaurants für die kulinarische Zufriedenheit der Besucher sorgen. Die Ausschreibungen dafür liegen vor, Gastronomen können sich bewerben.

Eine weitere Folge für Genthin ist die wiederbelebte Zusammenarbeit der Touristinformationen im Landkreis. Ein erstes Treffen hat bereits im Dezember stattgefunden, regelmäßige Zusammenkünfte sind geplant, um sich zur Vermarktung des Jerichower Landes auszutauschen. Wer sich einbringen möchte, ist bei der LaGa-Wintertour, die am 21. Februar im Lindenhof Halt macht, richtig. Hier wollen die Verantwortlichen mit Akteuren aus der Region ins Gespräch kommen.