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Lese-Premiere Twitter-Oma bereist Genthin

Twitter-Oma Renate Bergmann, dargestellt von Anke Siefken, hält mit ihrem neuesten Buch „Wer erben will, muss gießen“ Einzug in Genthin.

Von Simone Pötschke 10.10.2016, 01:01

Genthin l Erfolgsautor Torsten Rohde (42) kommt nach Genthin. Mit dem Umzugswagen allerdings nicht. Aber als Geschichtenschreiber und Lesender fühlt er sich nach wie vor der Kanalstadt verbunden. Doch Vorsicht - das ist nicht ganz korrekt. Anfänglich hat die Twitter Oma in Genthin ihren ersten „Leseauftritt“ bei den Landesliteraturtagen vor knapp zwei Jahren höchstpersönlich durchlitten (Rohde: „Ich war sowas von aufgeregt“). Nun bringt die freischaffende Schauspielerin Anke Siefken Rohdes neuestes Buch „Wer erben will, muss gießen“ erstmals in Genthin auf die Bühne. „Das ist meine Homage an meine alte Heimat“, so der Erfolgsautor.

Für die bevorstehende Lesung in Genthin verspricht Torsten Rohde, es in dem etwas in die Jahre gekommenen Saal des Stadtkulturhauses für das Publikum so „schön zu machen“. „Wir bringen Technik und Bühnenausstattung mit. Wir geben uns Mühe.“

Das Gespann Siefken/Rohde eilt seit der Uraufführung des Erstlings „Ich bin nicht süß, ich habe bloß Zucker“ in Ulm vor einem Jahr bisher hauptsächlich in Norddeutschland mit seinen Lesetouren von Erfolg zu Erfolg. In unmittelbarer regionaler Nähe wurden Rohde/Siefken unter anderem in Haldensleben und Schönebeck gefeiert. Dass auch die Vorstellungen in der Berliner „Distel“ an der Friedrichstraße ausverkauft waren, habe er nie erwartet, sagt Rohde.

Mittlerweile haben die Lesetouren auch die deutsche Grenze überschritten. Ende September hatte Torsten Rohdes erstes Buch Premiere an der Comedybühne „Weißer Wind“ in Zürich. Eine Anfrage über den Theaterverlag hatte dafür den Weg geebnet. „Die Schweizer haben schon einen anderen Humor und brauchen lange, bis sie über einen Witz lachen“, erzählt Torsten Rohde. Einige Textstelle mussten umgearbeitet werden, weil Schweizer zum Beispiel gar nichts mit einem „Korn“ anfangen können. Daraus sei dann eben ein „Kirsch“ geworden. Auch die Männer hätten andere Namen als im Original erhalten. Der Aufwand lohnte sich: Rohde und Siefken wurden bei der Premiere begeistert gefeiert. In zehn weiteren Vorstellungen, darunter auch am Silvesterabend, wird die Twitter-Oma in der Züricher Comedybühne nun wieder ihre flotten Sprüche ablassen. Für die Zukunft fasst die Twitter-Oma Lesetouren auch in Richtung Frankfurt/ a. M. und Süddeutschland ins Auge.

Auch wenn Renate Bergmann die Lesetouren in die Ferne führen werden, will ihr geistiger Vater Torsten Rohde Genthin erklärtermaßen treu bleiben. Einmal im Monat besucht er seine Bekannten im Jerichower Land, erzählt er. Jeden Morgen lese er übrigens die Volksstimme online und sei deshalb unter anderem bestens über die Diskussion um Steuererhöhungen im Stadtrat bestens informiert. „Mir entgeht also nichts“, meint die Twitter-Oma.