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Lesekrone Aufregender Vorlesetag im Funkhaus

Als beste Vorleserin der Grundschüler im Jerichower Land qualifizierte sich Helene Ewert aus Genthin für das Landesfinale.

Von Mike Fleske 26.11.2015, 15:00

Genthin l „Ich war richtig aufgeregt“, sagt Helene Ewert aus Genthin. Aber das gehörte natürlich dazu. Schließlich war die Zehnjährige aus der Ludwig Uhland-Grundschule eine von 13 Teilnehmerinnen beim Landesfinale des Vorlesewettbewerbs „Lesekrone“. Zum Titel „Lesekönig“ reichte es zwar nicht, aber zu den besten Vorlesern in Sachsen-Anhalt zu gehören ist auch schon eine echte Leistung. Schließlich waren mehr als 400 Grundschulen dem Aufruf des Friedrich-Bödecker-Kreises gefolgt und hatten am Vorlesewettbewerb 2015 teilgenommen. Dabei gab es erst einen Schul- und dann einen Kreisentscheid, bei dem sich die Kinder für das Finale in Magdeburg qualifizieren konnten.

Ihr Ticket hatte sie sich mit einem Auszug aus ihrem Lieblingsbuch „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ gelöst. Natürlich war der Roman von Andreas Steinhöfel auch in Magdeburg im Gepäck. „Wir mussten unsere Bücher und den Autor vorstellen und dann drei Minuten lesen“, erzählt Helene. „Das ging eigentlich ganz gut“, fand sie. Auch deshalb, weil Helene einen eigenen Fanclub aus Genthin mitgebracht hatte. Unter anderem Mutter, Oma, Opa, Uroma und Lehrerin Angela Engel drückten kräftig die Daumen. Auch für die Deutschlehrerin war es ein aufregender Tag: „Ich habe noch keinen Schüler ins Landesfinale begleitet, es war auch für mich eine Premiere.“

Somit konnte Engel die Nervosität ihres Schützlings durchaus nachvollziehen. Während sich die Schüler in der ersten Runde einen eigenen Text aussuchen konnten, mussten sie in der zweiten Runde mit einem unbekannten Text ihr Können unter Beweis stellen. „Ich hatte einen Text über eine Schule, in der Kinder Quatsch machen und ein Schulinspektor zu Besuch kommt.“

Hier wurde es schwieriger. „Ich hatte etwas Mühe den Text ruhig vorzutragen“ war Helene selbstkritisch. „Du hast sehr gut gelesen“, beschwichtigte Angela Engel, die der Lesekompetenz der Kinder ein sehr hohes Niveau bescheinigte. Am Ende seien es nur kleine Nuancen gewesen, die den Ausschlag für gute Punktzahlen gegeben hätten. „Wer liest den Zuhörern etwas zugewandter vor, wer betont bestimmte Textstellen etwas besser, solche Dinge geben den Ausschlag“, fand Engel. Dabei hätte sich Helene in ein sehr gutes Niveau eingereiht.

Am Ende hatte die sechsköpfige Jury die Qual der Wahl und musste eine möglichst gerechte Auswahl vornehmen. Auf dem Bewertungsbogen gab die Jury Punkte für die Verständlichkeit des Vortrages, das flüssige Lesen und das Textverstehen. Am Ende hatte Chiara Rumlich aus Stendal die Nase vorn und wurde mit der „Lesekrone“ geehrt. Aber bei der Veranstaltung ging niemand leer aus. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde und ein Buch. Für Helene war der Tag dennoch spannend. „Ich war noch nie im Landesfunkhaus und hätte nicht gedacht, dass es da so große Fenster gibt.“

Außerdem hat sie Freundschaften geschlossen. „Ich habe mit einigen anderen Kindern verabredet, dass wir in Kontakt bleiben und uns vielleicht auch mal besuchen.“ Noch etwas nahm Helene aus Magdeburg mit: „Ich habe von vielen Büchern gehört, von denen ich auch das ein oder andere lesen möchte.“ Letztlich kann sie die Teilnahme nur empfehlen. „Bestimmt mache ich beim nächsten Mal wieder mit.“ Denn in der sechsten Klasse gibt es einen Vorlesewettbewerb für die Älteren.