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Neu in Genthin Frischer Wind im Morus-Haus

Seit September ist André Eikel im Genthiner Morus-Haus tätig. Als neuer Leiter geht er neue Wege.

Von Mike Fleske 12.11.2015, 10:00

Genthin l Noch ist es an diesem Nachmittag ruhig im Thomas-Morus-Haus. Einzig Lena und Alessandro sitzen im Fernsehzimmer über einem großen Puzzle. Die beiden Schüler verbringen gern im Jugendhaus ihre Nachmittage. „Hier kann man immer etwas machen“, sagt Alessandro und knobelt an der richtigen Zusammensetzung. „Guck mal hier habt ihr eine Ecke, die schon passt, das macht es doch schon etwas einfacher“, sagt André Eikel.

 

Seit wenigen Wochen ist er Kopf des Jugendhauses und hat damit die Nachfolge des langjährigen Leiters Bernd Neumann angetreten. „Es ist eine ganz neue Herausforderung“, sagt der studierte Diplompädagoge. Genthin sei in der Struktur als Kleinstadt zwangsläufig völlig anders aufgestellt als die Großstadt Magdeburg. Dort war Eikel in den vergangenen Jahren im offenen Jugendtreff der Caritas tätig. Dort haben die musikalische Betätigung und die Medienwerkstatt im Vordergrund gestanden. Das Thema Umgang mit neuen Medien ist eine Herzensangelegenheit des neuen Leiters.

„Kinder wollen nicht allein am Computer sitzen, sondern schätzen es, wenn sie sich mit anderen messen können“, sagt Eikel. Im Jugendhaus könnten altersgerechte Spiele ausprobiert werden. „Wir planen ein Minecraft-Projekt“, kündigt Eikel an. In dem Spiel kann der Spieler Konstruktionen aus würfelförmigen Blöcken in einer 3D-Welt bauen und erkunden. „Diese Welten wollen wir nach bestimmten Regeln und Gestaltungsvorgaben erschaffen.“

 

Präsent sein möchte das Jugendhaus auch bei Facebook. Hier wird derzeit die hauseigene Seite überarbeitet und mit neuen Informationen versehen, sodass Jugendliche stärker angesprochen werden. Im Laufe des Nachmittages füllt sich das Jugendhaus mit genau diesen Älteren. Einige von ihnen haben sich mit dem Smartphone im Jugendhaus verabredet. Auf der Sofaecke haben es sich einige Jugendliche bequem gemacht, der Fernseher läuft. „Man kann hier einfach mal einen guten Film mit den anderen schauen oder ein wenig quatschen“, sagt eine 17-Jährige. Probleme gebe es kaum, bestätigt die Runde. Man müsse sich nur an die Spielregeln halten. Alkohol und Zigaretten seien tabu, darauf werde geachtet. Auch Pöbeleien werden nicht geduldet. Das Morus-Haus ist Treffpunkt für viele 16- bis 25-Jährige aus Genthin.

Eikel hat besonders diese Jugendlichen im Blick. Auf dem Plan hat er deshalb auch die von seinem Vorgänger angeschobenen Sanierungsarbeiten. Im Frühjahr hatte eine Gruppe von Architekturstudenten Vorschläge erarbeitet, wie das Morus-Haus jugendgerechter gestaltet werden könnte. „Dort wird noch einiges passieren“, kündigt Eikel an. Erste Maßnahmen sollen die Sanierung der Außenfassade und die Innenhofgestaltung sein. Auch die hauseigene Fahrradwerkstatt soll modernisiert werden. Auch weiterhin ein Schwerpunkt des Jugendhauses: Aktionstage, Kreativangebote und Tagesfahrten. Damit läuft Eikel bei den jungen Besuchern offene Türen ein. „Bei Ausflügen bin ich dabei“, sagt Alessandro.

 

 

Ob Wandertage, Ausflüge zum Medientreff Zone nach Magdeburg oder zum Berliner Weihnachtsmarkt seien dabei vorstellbar. Zumeist sei die Frage der Finanzierung zu klären. „Wir versuchen auch unterschiedliche Fördertöpfe anzuzapfen und schauen mal, was wir erreichen können“, stellt Eikel in AussiGerade bei den Jüngeren haben sich die Back- und Kochangebote bewährt. Der Sport soll mit Dart- oder Tischtennisturnieren wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden.  Nur wenige Wochen im Dienst ist Andrè Eikel bereits mittendrin im Alltag des Morus-Hauses. und gestaltet schon kräftig mit. Dabei bezieht er das langjährige Team mit ein. „Es gibt viele gute Ideen, die wir gemeinsam umsetzen wollen.“ Mit dieser Arbeit soll das Morus-Haus auch in den kommenden Jahren ein attraktiver Aufenhaltsort für Kinder und Jugendliche bleiben.