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Pfarrdienst Abschied von einem Unermüdlichen

Am Sonntag wurde Pfarrer Mathias Barniske in Genthin aus seinem Dienst verabschiedet. Viele Worte des Dankes begleiteten ihn.

Von Mike Fleske 11.07.2017, 01:01

Genthin l „Bis hierher hat mich Gott gebracht“, unter den Liedtext der Dichterin Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolfstadt stellte Pfarrerin Beate Eisert den Gottesdienst zum Abschied von Pfarrer Barniske.

Er war aus dem kirchlichen und seelsorgerischem Leben des Kirchenkreises nicht wegzudenken, seit er 2007 seinen Dienst in Genthin aufnahm. Tätig war Mathias Barniske vor allem in den Pflegeheimen, bei Gemeindenachmittagen, aber auch zahlreiche Gottesdienste und Trauerfeiern gehörten zu seinen Aufgaben.

Nachdem er 2011 in den Ruhestand versetzt wurde, erhielt er sofort wieder eine Berufung. „Diese Berufung ist am 30. Juni ausgelaufen und wir möchten uns heute bei Dir bedanken“, richtete Pfarrerin Eisert gleich zu Beginn des Gottesdienstes persönliche Worte an den scheidenden Pfarrer.

Sie blickte zurück: Mehr als 30 Jahre sei Barniske im Pfarramt tätig, davon zehn in Genthin. „Wir haben Dich in dieser Zeit als Pfarrer mit Leib und Seele kennengelernt.“ In Stendal sei er aufgewachsen. Der Vater war Diakon in der Jungen Gemeinde. „So war der Grundstein für die spätere Tätigkeit bereits gelegt.“ Barniskes Bruder Ulrich wurde später ebenfalls Pfarrer und ist heute in Brandenburg tätig. Auch er war Gast des Gottesdienstes.

Doch Mathias Barniske ging einen ungewöhnlichen Weg. Er studierte Ökonomie, wurde Ingenieur und arbeite danach bei der Post. Dann erst begann der theologische Weg. Wie es Barniske mit manchem Schmunzeln selbst gern immer wieder sagte: „Ich wurde vom Postler zum Pastor.“ Daneben wuchs die Familie.

„Als Du den theologischen Fernkurs begonnen hat, war zu Hause schon viel los“, führte Beate Eisert die Biografie fort. Mit Frau und fünf Kindern lebte Barniske damals. 1984 machte er seinen theologischen Abschluss, zwei Jahre später wurde er ordiniert. Danach war er unter anderem in Tangermünde und Möckern tätig, bevor Genthin der Lebensmittelpunkt wurde. Seine Familie ist weiter gewachsen.

Heute gehören auch 14 Enkelkinder dazu. „Du bist heute Opa vom Dienst“, meinte Pfarrerin Eisert launig. „Wir danken Dir ganz ausdrücklich für deine Dienste.“ In den vergangenen Jahren hat Barniske mit Pfarrer Reinhard Simon, Pfarrer Möcker und den Pfarrerinnen Magdalene Wohlfarth und Beate Eisert zusammengearbeitet. Besonders in der Vakanzzeit nach dem Weggang Pfarrer Simons war der Ruheständler viel beschäftigt. Nun wird er auch aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten.

Besonders mit dem Diakonissen-Mutterhaus war der Pfarrer verbunden. Dort wird Barniske auch sein Büro behalten. Mathias Barniske machte im Gottesdienst nicht viele Worte. Er erinnerte mit dem Lied „Geh, Abraham geh, mach dich auf den Weg“, an sein Lebensmotto und schaute auf seine Laufbahn mit Dankbarkeit zurück.

„Das Schönste war, dass ich immer getragen wurde in den schönen Momenten des Lebens wie auch in den Krisen, getragen von Gott und den Menschen.“ Das spüren die, die um ihn sind, bis heute. Wie beliebt Pfarrer Barniske bei den Gemeindemitgliedern ist, zeigte sich an der großen Besucherzahl und an der Tatsache, dass aus mehreren Gemeinden Gäste gekommen waren.

Vor allem den Kadern um den Fördervereinsvorsitzenden der Kader Kirchen Siegfried Koch war es ein Anliegen, sich persönlich von Barniske zu verabschieden. Die Frauen des Kader Singkreises intonierten mit „Glaube, Hoffnung und Liebe“ und „Lobet den Herrn“ gleich zwei Lieder, die während der Singnachmittage mit Pfarrer Barniske erklangen.

Mit persönlichen Worten bedankten sich nicht nur sie beim scheidenden Pfarrer. Viele Gottesdienstbesucher erinnerten sich an diesem Tag an Begegnungen mit Mathias Barniske, der immer mal wieder in der Gemeinde dabei sein werde.