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Praktikum Lektion in Sachen Verantwortung

Marie Stackebrandt macht ein Praktikum im Kreismuseum in Genthin. Und der Burgerin gefällt der Beruf.

Von Simone Pötschke 05.06.2016, 10:23

Genthin/Burg l Dass sie ausgerechnet im Genthiner Museum eingesetzt werde, habe sie eigentlich gar nicht erwartet, als sie sich beim Landkreis um einen Praktikumsplatz bewarb, räumt die junge Frau freimütig ein. Sie sei wohl in der 5. Klasse letztmalig im Museum gewesen. Aber sie habe das Haus an der Mützelstraße dennoch wiedererkannt und auch ein wenig wiederentdeckt. Das Museum sei in ihrer Generation vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten, das sei sehr schade, weil hier viel Interessantes zu entdecken gilt, merkt die Praktikantin an. Das erste Jahr ihres Fachoberschulbesuches gibt der 18-Jährigen eine feste Struktur vor: Montag und Dienstag Schulbesuch, mittwochs bis freitags ein Praktikum in der Verwaltung beziehungsweise in der Wirtschaft.

Marie fühlt sich im Museum gut aufgehoben und vor allem gebraucht. Nicht alle ihre Klassenkameraden, die in Unternehmen bis hin nach Gommern und Magdeburg verstreut sind, hätten es so gut getroffen, lässt sie durchblicken.

Im Museum erwartet die 18-Jährige ein ausgefüllter Arbeitstag. „Ich werde hier gefordert“, sagt sie freundlich. Rechnungen, Bestellungen, Einladungen, die Vorbereitung von Veranstaltungen, Kostenvorschläge - hinter den historischen Museumsmauern ist viel zu tun für die Fachoberschülerin. Marie fühlt sich im Museum gut aufgehoben und vor allem gebraucht. Nicht alle ihre Klassenkameraden, die in Unternehmen bis hin nach Gommern und Magdeburg verstreut sind, hätten es so gut getroffen, lässt sie durchblicken.

Für Beran ist Systematik im Büroalltag wichtig. Auch bei Marie Stackebrand: „Ich lege Wert auf gleiche, gewohnte Arbeitsabläufe, wie zum Beispiel die Verantwortung für das Führen der Kasse, erklärt sie. Verantwortung tragen ist wichtig, unterstreicht die Museumsleiterin. Das hat Marie Stackebrandt für ihre zukünftigen Pläne gefestigt. Wenn das zweite Jahr der Fachoberschule, das ausschließlich aus Unterricht besteht, geschafft ist, will sie sich um eine Lehrstelle als Bürokauffrau bewerben. Ob sie dem Jerichower Land treu bleiben wird, weiß sie allerdings noch nicht. „Ich bin im Zwiespalt, einerseits lockt mich die Ferne, andererseits hält mich meine Familie in Burg“.

Dennoch: Wenn Marie die Tür mit dem zu Ende gehenden Schuljahr als Praktikantin hinter sich schließt, ist auf jeden Fall ein Wiedersehen gesetzt. Diesmal vielleicht gemeinsam mit ihren Eltern. Zur Spielzeugausstellung in der Weihnachtszeit. „Die ist bestimmt sehenswert“, ist sich Marie sicher.