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Raserproblem Verkehr brettert über Paplitzer Landweg

Der rege Fahrzeugverkehr auf dem ländlichen Weg Gottesforth-Paplitz in Richtung Schopsdorf, sorgt derzeit unter den Paplitzern für Ärger.

Von Simone Pötschke 27.07.2016, 01:01

Genthin l „Ich fühle mich verpflichtet, die Sache hier anzusprechen. Keiner soll später sagen, er habe davon nichts gewusst“, nutzte Franz Schuster (Ländliche Wählergemeinschaft Fiener), Paplitzer Ortsvorsteher und Mitglied des Bau- und Vergabeausschuss, am Montag die Möglichkeit, unter TOP Anfragen den angestauten Ärger der Einwohner kundzutun. Die Strecke Gotthesforth-Paplitz-Schopsdorf, ein ländlicher Weg, der vor zwei Jahren hergerichtet wurde, werde derzeit massiv durch Verkehr in Anspruch genommen, stellte Schuster fest.

Ursächlich dafür sind aktuelle Straßenbauarbeiten in Ziesar. Die bevorstehenden Straßenbauarbeiten zwischen Schopsdorf und Magdeburgerforth werden die angespannte Situation mit Sicherheit noch verschärfen. Beobachtungen der Paplitzer zufolge „bretterten“ Pkw, aber auch zunehmend Lkw, die für diesen Weg überhaupt nicht zugelassen sind, über die Piste. Franz Schuster befürchtet, dass insbesondere die Brücke auf dieser Strecke, die nur für 5,7 Tonnen zugelassen ist, durch den Verkehr Schaden nehmen wird. Außerdem sei der Weg nicht für den Begegnungsfall zweier großer Fahrzeuge ausgelegt, so dass ein Fahrzeug stets auf die Bankette ausweichen müsse. „Wenn die zerfahren sind, findet sich keiner mehr, der eine Instandsetzung bezahlt“, machte sich Schuster Luft.

Polizeikontrollen, gab der Ortsvorsteher seinen Ausschusskollegen zur Kenntnis, habe es hin und wieder gegen. Aber tagsüber und nach seinem Dafürhalten wenig effektiv. Vor allem abends setze eine Raserei ein. „Wenn ich manche Autokennzeichen sehen, frage ich mich, woher die Fahrer überhaupt diesen Weg kennen.“ Fachbereichsleiterin Dagmar Turian bemühte sich daraufhin, Franz Schuster klarzumachen, dass die Verwaltung relativ machtlos der Problematik gegenüber stünde. Dabei habe sie sich durchaus mit der Polizei in Verbindung gesetzt und gebeten, ein wachsames Auge auf den Bereich zu werfen. Für sie sei es allerdings neu, dass der Lkw-Verkehr auf dem ländlichen Weg unterwegs ist.

Um den Schwarzfahrer die Stirn bieten zu können, unterstrich Turian, helfe allein, Anzeige zu erstatten. Dazu müssten das Kennzeichen des Kfz aufgeschrieben oder das Fahrzeug fotografiert werden. Stadtrat Gerd Mangelsdorf (CDU) machte dabei darauf aufmerksam, dass dem ein gewisser Beigeschmack des „Anschmierens“ anhafte. Mit einer Alternative konnte er allerdings nicht aufwarten. Die allgemeine Ratlosigkeit in der Runde brachte wiederum Stadtrat Lutz Nitz (Bündnis 90/Die Grünen) auf. „Genau dies ist es doch, was die Leute draußen verärgert. Die sagen sich: Da sitzt der Bauausschuss zusammen und nichts kommt dabei heraus.“

Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch sagte gestern auf Nachfrage der Volksstimme, dass der Polizei bisher die spezielle Lkw-Problematik nicht bekannt sei. Sie werde sich von der Gesamtsituation umgehend ein Bild machen und auch Präsenz zeigen. Für den Weg gilt ein Durchfahrverbot für Fahrzeuge aller Art außer landwirtschaftlicher Fahrzeuge.