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Schule Haus 2 bleibt das Sorgenkind

In diesem Jahr sollten am Genthiner Bismarck-Gymnasium umfangreiche Baumaßnahmen beginnen. Doch daraus wird nichts.

Von Kristin Schulze 15.03.2017, 06:00

Genthin l Die Baumaßnahmen am Bismarck-Gymnasium verschieben sich. Das gilt für den geplanten Fahrstuhl, der in Haus 1 für Barrierefreiheit sorgen sollte, genauso wie für den Verbindungsbau zwischen den Häusern 2 und 3.

Rückblick: „Landkreis investiert Millionen in Schulen“ - so titelt die Volksstimme im November 2015. Im Artikel folgt eine Zusammenstellung von Maßnahmen, die der Landkreis mit Hilfe von Fördergeldern realisieren will. Auch am Bismarck-Gymnasium. Damals heißt es, Baustart ist 2017.

Geplant war konkret folgendes: Ein Fahrstuhl in Haus 1, Baustart 2017. Ein Verbindungsbau zwischen den Häusern 2 und 3. In diesen sollten Aufzug und Speisesaal integriert werden, Baustart 2018. Ebenfalls 2018 sollte Haus 2 eine neue Heizung bekommen.

Doch keine Spur von Arbeitern und Baggern am Gymnasium in diesen Tagen. Claudia Hopf-Koßmann, Pressesprecherin des Landkreises, sagt auf Volksstimme-Nachfrage: „Die Maßnahmen wurden für den Haushalt 2016 als Investitionsbedarf angemeldet. Aufgrund der nicht ausgeglichenen Haushaltslage 2016 mussten auch die Planungen für das Bismarck-Gymnasium überarbeitet werden.“

Was bedeutet das für die Planungen: Der Fahrstuhl für Haus I sei nicht förderfähig und müsse aus Eigenmitteln des Kreises bezahlt werden. „Die Neuanmeldung der benötigten Mittel ist für 2019 und die Ausführung der Baumaßnahme für 2020 vorgesehen“, so Hopf-Koßmann.

Völlig vom Tisch scheint der Verbindungsbau zwischen den Häusern 2 und 3 zu sein. Er müsste ebenfalls aus Eigenmitteln finanziert werden. 2015 wurden etwa 5 Millionen Euro dafür veranschlagt. „Da dies mittelfristig unmöglich ist, kann das Bauvorhaben nicht umgesetzt werden“, sagt Claudia Hopf-Koßmann. Und: „Der ursprüngliche Ansatz, den Verbindungsbau im Zuge einer energetischen Sanierung des gesamten Komplexes zu realisieren und diese Maßnahme mit Hilfe von EU-Geldern zu finanzieren, wurde aufgrund der derzeitigen Fördermittelrichtlinien verworfen.“

Ein bisschen besser sieht es für die neue Heizung in Haus 2 aus. Dafür werden laut Claudia Hopf-Koßmann in diesem Jahr Fördermittel aus dem Stark-III-Programm beantragt. Wenn diese genehmigt werden, soll die Maßnahme 2018/19 umgesetzt werden.

Landrat Steffen Burchhardt hatte auf dem Genthiner Neujahrsempfang noch von guten Nachrichten fürs Bismarck-Gymnasium gesprochen, als er sagte, er sehe Haus 2 nach dem Gymnasium Gommern auf Platz zwei der Investitionsliste.

Warum Gommern Vorrang hat, erklärt Claudia Hopf-Koßmann so: „Der bauliche Zustand des Gymnasiums in Gommern lässt keinen erlassgerechten Unterricht mehr zu, sodass hier im Vergleich zum Gymnasium Genthin eine höhere Dringlichkeit vorliegt.“ Außerdem könne in Gommern mit Fördermitteln des Stark-IV-Programms saniert werden. Das heißt, der Landkreis muss keinen Eigenanteil aufbringen.

Während in Gommern 2017 die Sanierung beginnt, bleibt in Genthin Haus 2 das Sorgenkind. In etlichen Klassenräumen bröckelt der Putz von den Wänden, die Heizung funktioniert nicht immer und die Sanitäranlagen sind veraltet. „Gern hätten wir wenigstens die Toiletten saniert“, sagt Landrat Steffen Burchhardt. Doch einzeln sei dies nicht durchführbar. „Das funktioniert nur als Komplettsanierung, da man an das unterirdische Leitungssystem muss.“

Für Genthin greife außerdem das Stark-IV-Programm nicht. Claudia Hopf-Koßmann erklärt: Für die energetische Sanierung des Hauses 2 in Genthin werden neben Fördergeldern auch Eigenmittel fällig. Die hat der Kreis momentan nicht. Auch der Kreistag stimmte dafür, erst in Gommern und danach in Genthin zu sanieren.

Landrat Steffen Burchhardt betont aber auch, dass das Genthiner Gymnasium insgesamt in einem guten Zustand sei. „Haus 1 und 3 sehen sehr gut aus.“ Mit Hilfe des Konjunkturpaketes II wurden zum Beispiel vor einigen Jahren Sporthalle und Aula saniert.