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Schwimmhalle Höherer Eintritt lohnt sich nicht

20 000 Euro wollte die Stadt Genthin durch die höheren Eintrittspreise in der Schwimmhalle einnehmen. Doch die Besucher blieben aus.

Von Kristin Schulze 07.12.2016, 00:01

Genthin l Aus den geplanten Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Ticketpreise für die Schwimmhalle ist nichts geworden. Stattdessen gingen die Besucherzahlen zurück. Am Donnerstag stimmt der Stadtrat über die Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzepts ab. Hier sind Maßnahmen aufgelistet, durch welche die Stadt Geld sparen will, um so ihr Defizit auszugleichen.

Ein Minusgeschäft ist die Schwimmhalle. Deren Bilanz wollte man mit der Erhöhung der Eintrittsgelder verbessern. 2015 hatte die Verwaltung dem Stadtrat vier Varianten vorgestellt. Die Kommunalpolitiker suchten sich eine Anhebung der Preise um 50 Cent aus und beschlossen diese.

Die Erhöhung trat im Januar 2016 in Kraft. Der Haushaltsplan für das Jahr 2016 zeigt nun: Mehr eingenommen hat man durch die neuen Preise nicht. Im Haushaltskonsolidierungskonzept ist die Rede von „drastischem Besucherrückgang“. Außerdem heißt es: „Viele Besucher nutzen zum Schwimmen nun den Vereinstag.“ Genthins Bürgermeister Thomas Barz sagt: „Wir gehen davon aus, dass viele Nutzer ein wenig ‚Hamsterkäufe‘ gemacht haben.“ Das heißt, man hat sich Ende 2015 mit Saunakarten bevorratet, als diese noch günstiger waren.

Preiswerter als in Burg sauniert man in Genthin auch nach der Preiserhöhung noch. Kostet hier ein Saunagang für einen Erwachsenen 5,50 Euro (ermäßigt 4,50), zahlt man in der Kreisstadt 7 Euro (ermäßigt 4,50). In Genthin ist dagegen die Nutzung der Schwimmhalle teurer. Zwei Stunden kosten 3,50 Euro (ermäßigt 2,50), in Burg zahlt man 3 Euro (ermäßigt 1,70).

Aus den Mehreinnahmen von 20.000 Euro ist jedenfalls nichts geworden. 2017 folgt ein neuer Versuch. Die Verwaltung wurde vom Stadtrat beauftragt, zu prüfen, ob durch veränderte Öffnungszeiten und eine Anpassung der Eintrittspreise Mehreinnahmen erzielt werden können.

Schon im September hatten sich mehrere Mitglieder des Stadtrats dafür ausgeprochen, die Sauna kostendeckend zu betreiben, was eine deutliche Anhebung des Preises zur Folge hätte. Kritik an dieser Idee kam von Horst Leiste (SPD). „Wenn das eintritt, wird keiner mehr hingehen. Dann können wir die Sauna schließen.“ Er schlug stattdessen vor, die Preise für die nächsten drei Jahre für Schwimmhalle und Sauna um je einen Euro zu erhöhen. Dieser Vorschlag wurde mit 2 Ja- gegen 19 Nein-Stimmen abgelehnt. Vier Räte hatten sich enthalten.

Im Februar wird sich der Stadtrat erneut mit der Schwimmhalle befassen. Vom Tisch ist allerdings die Idee, die Einrichtung ganz zu schließen. Der Stadtrat hatte sich im September einstimmig dagegen entschieden.