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Spendernot Blutspendedienst Haema verlässt Genthin

Aufgrund von zu wenig Neu- und Dauerspendern in den vergangenen Jahren bietet Haema keine Blutspendetermine mehr in Genthin an.

Von Juliane Just 28.07.2016, 11:00

Genthin l Während die Angebote zur Blutspende vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) weiterhin im Gebiet des Jerichower Landes angeboten werden, hat sich der Blutspendedienst Haema zurückgezogen. Grund seien laut der größten privaten Blutspendeeinrichtung Deutschlands zu wenig Neu- und Dauerspender in den vergangenen Jahren. „Leider war die Spenderentwicklung nicht so, wie wir sie benötigen würden“, erklärt Jan Noack, Pressesprecher von Haema. Seit dem Jahr 2011 bot die Haema im Johanniterkrankenhaus monatlich dienstags in der Zeit von 14.30 bis 19 Uhr einen Blutspendetermin an. In den ersten Jahren kamen im Durchschnitt 50 Spender, die die lebensrettende Spende abgeben wollten. Diese Zahl blieb bis ins Jahr 2015 laut dem Pressesprecher relativ konstant.

Doch als der Blutspendedienst im vergangenen Jahr in die Räumlichkeiten des Lindenhofs umzog, fanden sich immer weniger Spender. „Im ersten Halbjahr kamen noch 45 Spender im Durchschnitt, im zweiten nur noch 30 Spender“, berichtet Jan Noack. „Wir dachten eigentlich, dass der Lindenhof eine günstigere Lage für die Spender hätte.“ Die Termine zum Blutspenden hätten deshalb in Genthin die Kostendeckung nicht mehr getragen. „Wir brauchen mindestens 35 bis 40 Spender pro Termin, um das Team und die umfangreiche Ausrüstung zu bezahlen“, erklärt Noack. Dabei können nicht alle anwesenden Personen tatsächlich spenden, da einige aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder aus medizinischen Gründen zurückgestellt werden müssen.

Der Blutspendedienst hätte versucht, der negativen Entwicklung der Freiwilligen entgegenzuwirken und wieder mehr Spender im Genthiner Umland zu generieren. „Leider konnten wir nicht den gewünschten Effekt erzielen“, so Noack. Deshalb entschied sich das Team im Mai aus Kostengründen, keine Blutspendetermine mehr in der Kanalstadt anzubieten. Insbesondere die Anzahl von Erstspendern hätte sich über einen längeren Zeitraum nicht wesentlich geändert. „Diese Spender sind aber genau jene, die einen Blutspendetermin langfristig sichern“, erklärt der Pressesprecher. Im vergangenen Jahr kamen nur noch selten neue Spender hinzu, was die Lage des Blutspendedienstes in Genthin weiter verschlechterte.

Interessenten stehen laut dem Pressesprecher der Haema weiterhin die Blutspendezentren in Brandenburg und Potsdam zu Verfügung. „Uns ist aber bewusst, dass diese Zentren für viele Spender aus Genthin zu weit weg sein werden“, sagt Noack. Er betont jedoch, dass die Entscheidung gegen die monatlichen Blutspendetermine in der Kanalstadt nicht leichtfällig und erst nach sorgfältiger Prüfung getroffen wurde.