1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Am Volleyballnetz gegen den Speck

Sportlich Am Volleyballnetz gegen den Speck

80 Teilnehmer in 11 Mannschaften trafen sich zum traditionellen Volleballturnier an der Berliner Chaussee in Genthin.

Von Kristin Schulze 29.12.2016, 06:00

Genthin l „Ran ans Netz - der Speck muss weg.“ Unter diesem Motto stand das Turnier des Genthiner Volleyballvereins am Dienstag. Eine Veranstaltung mit Tradition, seit etwa einem Vierteljahrhundert wird in der Halle an der Berliner Chaussee zwischen den Jahren Volleyball gespielt.

Dass dabei einiges an Kalorien verbrannt wird, ist ein schöner Nebeneffekt, eigentlich geht es aber um die Gemeinschaft. Denn hier kommt alles zusammen, was der GVV hervorgebracht hat. So mischen sich beim Einspielen gegen 9.30 Uhr unterschiedlichste Altersklassen, Berufsgruppen und Nationalitäten. Mediziner Jörg Schulze, Erzieherin Andrea Greisner und Schülerin Lucy Plotzki sind nur drei von etwa 80 Leuten, die sich in der Sporthalle eingefunden haben. Auch einige Syrer mischten sich unter die Volleyballspieler und wurden auf die elf Mannschaften verteilt.

Der zweite Vorsitzende des Vereins, Wulf Thomas, erklärt die Regeln des Mixed-Turniers: „Damit Damen und Herren zusammen spielen können, müssen wir die Männer behindern.“ Das heißt, sie dürfen nicht springen. „Schmettern und blocken ist den Männern nur aus dem Stand erlaubt.“ So ergeben sich spannende Ballwechsel und auch Top-Spieler können in die Mannschaften integriert werden.

Etliche Spitzenleute, die ihre Laufbahn beim GVV begonnen haben, sind gekommen. Sascha Mosig zum Beispiel. Von Genthin wechselte er in die Schweriner Sportgruppe, von dort ging es weiter in die zweite Bundesliga nach Friedrichshafen. Nächste Karrierestation war Österreich, als 18-Jähriger spielte er auch dort in der zweiten Liga. Mittlerweile arbeitet er als Nachwuchstrainer, seine Mannschaft wurde 2016 Österreichischer Meister. Eine kleine Sensation für das Mini-Bundesland Vorarlberg. Die Feiertage gehören der Familie. Mit Lebensgefährtin und Nachwuchs verbringt Sascha Mosig sie in Genthin. Neu-Oma und Sportlehrerin Kerstin Mosig steht deshalb heute auch nicht auf dem Platz, sondern widmet sich der Babybetreuung.

Sohn Sascha fachsimpelt währenddessen mit anderen ehemaligen Genthinern. Unter ihnen Nina Werner, die 2016 Landesmeisterin der Altersklassen U17 und U19 wurde und den 5. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Beach-Volleyball belegte. Ihre ersten Übungsstunden absolvierte sie bei Trainerin Sabine Nickl. Mit 12 wechselte die heute 16-Jährige nach Potsdam. „Mein Fokus liegt 2017 auf der Beach-Saison.“ Auch Fabian Lübke hat sich in seiner alten Spielstätte eingefunden. Drei Landesmeistertitel im Beachvolleyball hat er 2016 gewonnen. Den Grundstein für den Erfolg des 15-Jährigen, der heute beim USC Magdeburg spielt, legte sein erster Trainier Christoph Grothe.

Nicht nur ehemalige Genthiner sind beim Mixed Turnier dabei. Auch etliche, die noch immer erfolgreich für den GVV spielen, sind gekommen. So auch Franziska Knitter. Die 16-Jährige Schülerin des Bismarck-Gymnasiums spielt in der U20-Mannschaft des Volleyballvereins. „Das Turnier zwischen den Jahren ist für mich ein gesetzter Termin.“ Vereinskollegin Alina Hannemann ergänzt: „Das ist die ideale Gelegenheit, alle mal wiederzusehen.“

Außerdem ist es eine schöne Abwechslung, denn obwohl alle ehrgeizig bei der Sache beziehungsweise am Ball sind, geht es hier heute mehr um Bewegung und Gemeinschaft als ums Gewinnen. Das sieht in den Punktspielen, die im nächsten Jahr auf dem Programm stehen, wieder anders aus. Um für die in Form zu kommen, wird heute einiges getan. Pünktlich um 10 beginnt das erste Spiel. Beim letzten Ballwechsel ist es 18 Uhr. Den Worten „Ran ans Netz - der Speck muss weg“ sind heute eindeutig Taten gefolgt.