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Stadtrat Ist für Genthin eine Sauna drin?

Der Genthiner Stadtrat hat am Donnerstagabend die neuen Nutzungsentgelte für Schwimmhalle und Sauna festgezurrt.

Von Simone Pötschke 25.02.2017, 05:00

Genthin l Der Eintrittspreis für die Schwimmhalle pro Karte wird um 50 Cent klettern. Statt 3,50 Euro sind damit vier Euro fällig. Für die Sauna muss der Besucher zukünftig für ein Einzelticket 7,50 Euro löhnen, bisher waren es 5,50 Euro. Alle Folgepreise für Schwimmhalle und Sauna werden entsprechend angepasst. Die Entscheidung auf Antrag der CDU fiel deutlich mit 18 Ja- und mit vier Nein-Stimmen.

Bevor es zur Diskussion kam, verwies Bürgermeister Thomas Barz darauf, dass der Rückgang an Schwimmhallenbesuchern um etwa 1200 im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr, als der Eintritt für die Schwimmhalle erstmals um 50 Cent pro Ticket angehoben wurde, unter anderem auf eine Verschiebung in den Vereinsbereich besonders in den Reha-Sport zurückzuführen sei.

In Genthin stelle man trotzdem eine durchaus normale Entwicklung wie bei anderen Bädern fest, sagte der Bürgermeister. Ungefähr könne man sich mit der Burger Schwimmhalle vergleichen. Im Vorfeld der Stadtratssitzung sah es zunächst nicht nach einer zügigen und harmonischen Einigung hinsichtlich der Tickets für die Sauna aus. Konsens bestand hingegen für eine Entgelterhöhung in der Schwimmhalle. Für eine mehrheitsfähige Entscheidung stellte die CDU-Fraktion die Weichen.

Andreas Buchheister (CDU) eröffnete die Diskussion, als er sagte, dass seine Fraktion den SPD-Vorschlag unterstütze. Den hatte Helmut Halupka bei der vorausgegangenen Sitzung des Hauptausschusses in dieser Woche formuliert: Eine Erhöhung um 50 Cent beim Eintritt der Schwimmhalle und von 5,50 Euro auf 7,50 Euro für ein Einzelticket der Sauna.

Die CDU hatte noch vor wenigen Tagen eine Erhöhung des Sauna-Tickets um einen Euro favorisiert und wich nun deutlich davon ab. Stadtrat Horst Leiste (SPD) attackierte erwartungsgemäß Franz Schuster (Ländliche Wählergemeinschaft Fiener), der sich im Hauptausschuss vehement gegen den Erhalt der Sauna ausgesprochen hatte. Leiste: „Wir sollten uns darüber unterhalten, wie wir Einrichtungen erhalten und nicht darüber, wie wir sie kaputt sparen“, wurde er emotional.

Franz Schuster rechnete daraufhin vor: Die Sauna habe 2016 Kosten in Höhe von 113 000 Euro verursacht, dagegen standen 47 500 Euro Einnahmen, so dass die Stadt 66 300 Euro zugesetzt habe. „Wollen wir uns die Sauna weiter leisten? Wollen wir uns dieses Objekt für 150 bis 200 Stammgäste leisten?“, fragte er eindringlich. Schuster zeigte wenig Sympathie für die Sauna-Preiserhöhung. Das Problem sei doch, dass bei einem höheren Eintritt weniger Leute kommen werden und damit der erhoffte Spareffekt ausbleibe. In einem Jahr würde dann der Stadtrat vor dem gleichen Situation stehen.

Norbert Müller (CDU) sprach sich dafür aus, dass Ticket für die Sauna auf 7,50 Euro zu erhöhen, wobei Franz Schuster recht habe, schränkte der CDU-Mann ein. In einem Jahr sollte man deshalb weitersehen und gegebenenfalls Entscheidungen treffen. Doch die Frage „Können wir uns das leisten?“ stünde nach wie vor.

Alexander Otto (CDU) sprach sich gegen den 7,50 Euro-Vorschlag aus. „Dem stimme ich auch nicht zu“. Er favorisiere die Variante vier (für Sauna und Schwimmhalle eine Erhöhung um jeweils 50 Cent). Günther Sander (Bündnis 90/Die Grünen) sagte: „Wenn wir die Sauna schließen, ist das der Anfang vom Ende.“ Mitglieder der Fraktion Die Linke, Pro Genthin und die Wählergemeinschaft Mützel griffen nicht in die Diskussion ein.