1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Blumen für Fördervereins-Chef

Städtepartnerschaft  Blumen für Fördervereins-Chef

Wolf-Rüdiger Francke brachte einst die Partnerschaft Genthins mit dem polnischen Radlin in Gang. Jetzt feierte er seinen 70. Geburtstag.

Von Mike Fleske 24.11.2015, 06:00

Genthin l „Mensch, so eine Überraschung“, sagte Francke, als am Morgen die Kollegen seines Fördervereins des Bismarck-Gymnasiums vor der Tür standen. Der ehemalige Schulleiter Gotthard Wienmeister, Matthias Golz und Anja Hoßbach gratulierten ihrem „Chef“ zum 70. Dem Förderverein steht er mittlerweile seit mehr als einem Jahrzehnt vor und kann dabei auf einige Erfolge zurückschauen. „Wir unterstützen das schulische Leben umfangreich und ermöglichen Aktivitäten, die ohne uns wesentlich schwieriger umzusetzen wären“, sagt er. Nach der Gründung in den frühen 90er Jahren sei der Verein kaum erst genommen worden.

„Da haben einige gesagt, ihr seid bald wieder weg“, erinnert sich Matthias Golz. Doch es kam anders. Von 40 Interessierten zum Start entwickelte sich der Verein zu einem schlagkräftigen Unterstützerverbund von heute knapp 270 Mitgliedern. Auch dank Francke, der die Zügel fest in der Hand hält. Natürlich muss man manchmal diskutieren, aber man muss auch machen“, sagt er

Gemacht hat er immer. 20 Jahre, bis 2011, war er Lehrer für Mathematik und Physik am Genthiner Gymnasium und wurde nach der Jahrtausendwende zuerst zweiter, dann erster Vorsitzender des Fördervereins. Vor mehr als zehn Jahren war er der Motor für die Städtepartnerschaft zwischen Genthin und Radlin. „Wir hatten irgendwann eine E-Mail im Postfach mit der Bitte um einen Kontakt“, erinnert sich Francke. Wie die Lehrer der polnischen Berufsschule ausgerechnet auf Genthin kamen, ist nicht mehr ganz klar.

Doch schnell stand ein erster Besuch der Genthiner in Radlin an. „Wir sind damals nach Radlin gefahren, um uns die Schule anzusehen“, erinnert sich der ehemalige Bismarck-Schulleiter Gotthard Wienmeister. Doch weil sich die Genthiner schnell mit den Radliner Kollegen verstanden, wurde am nächsten Tag die Partnerschaft beschlossen. „Ohne Verträge, einfach nur mit Händeschütteln“, fügt Francke hinzu. Er war von Anfang an ein Unterstützer der Schulpartnerschaft. In einem Gespräch mit dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Bernicke entwickelte er dann die Idee einer Städtepartnerschaft. „Ich hatte die Kraft des gegenseitigen Kennenlernens und des Abbaus von Vorurteilen durch persönliche Kontakte im Sinn.“ 

 

2008 wurde die Städtepartnerschaft unterzeichnet und hat bis heute Bestand. Am nächsten Neujahrsempfang der Stadt Genthin wird eine Delegation aus Radlin teilnehmen. „Natürlich bin ich stolz, dass ich an dieser Verbindung meinen Anteil habe“, bekräftigt Francke, der seine Tatkraft noch lange in den Dienst des Fördervereins stellen möchte. Die 70 sei nur eine Zahl. Gefeiert wurde sie am Sonnabend dennoch.