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Tradition Osterfeuer vertreiben den Winter

Am Sonnabend brannten viele Osterfeuer in Genthin und der Umgebung. In vielen Orten wurden die Feuer mit Aktionen verbunden.

Von Bettina Schütze 18.04.2017, 07:10

Genthin/Roßdorf/Schlagenthin/Tucheim/Gladau l In der Region loderten am Wochenende die Osterfeuer. Hunderte Besucher zählten die Traditionsfeuer, die zum größten Teil von Feuerwehren und Vereinen organisiert wurden. Privat organisiert und spektakulär war auch in diesem Jahr das Feuer an der Genthiner Zillestube. Gespannt verfolgten viele Gäste das Abbrennen des größten Ostereis der Stadt. Veranstalter Rainer von Ende hatte mit Holzlatten Schicht um Schicht ein mehr als drei Meter hohes Osterei aufgetürmt.

„Ich habe innen sogar Verstrebungen eingebaut, damit das Feuer langsamer herunterbrennt“, erläuterte von Ende. „Mensch Rainer, mit dem Holz hätte ich ja zwei Jahre meinen Kamin befeuern können“, frotzelte ein Besucher. Ein anderer befand: „Das ist doch eine Kugel.“ Das machte aber gar nichts und obwohl es regnete und stürmte, brannte das Feuer auch diesmal problemlos. In Gladau fand wie schon in den Vorjahren vor dem Osterfeuer wieder ein Fackelumzug statt. Mehr als 50 kleine und große Teilnehmer waren hier der Einladung der Ortsfeuerwehr gefolgt.

Der Umzug begann mit etwas Verspätung. Grund dafür war ein Regenschauer. Danach ging es vom Gemeindehaus zur Pastorwiese. Dort wurde das Osterfeuer angezündet. In geselliger Runde konnten die Gladauer und Gäste ein paar gemeinsame Stunden verbringen. Für einen kleinen Imbiss war gesorgt.

Die Kinder konnten ihr Stockbrot selbst backen. In Tucheim loderte das Osterfeuer in der Feuerschale auf dem Sportplatz. Der Sportverein Traktor Tucheim sorgte mit vielen Sitzgelegenheiten und einem Imbiss mit Gegrilltem und diversen Getränken für eine Wohlfühlatmosphäre. Die kleinen Besucher konnten ihre Ostereier auf der Eiertrudelbahn testen. Es ging darum, welches Osterei die Bahn in der schnellsten Zeit hinunter kullerte.

In Roßdorf war die Stimmung besonders gut. „Pünktlich zum Beginn unserer Veranstaltung ist die Sonne herausgekommen“, freute sich Jutta Kirchmann, Vorsitzende des Roßdorfer Heimatvereins. Gemeinsam mit den Mitstreitern des Heimatvereins betreute sie den Bratwürstchenstand und die Getränkebuden. Außerdem wurde in Sparschweinen Geld für das große Fest zum 850-jährigen Bestehen der Ortschaft im kommenden Jahr gesammelt.

„Das Roßdorfer Osterfeuer ist ein ganz Besonderes, da kommt man sogar aus Berlin-Köpenick zu Besuch“, lobte Torsten Hellmeier, früherer Roßdorfer, der über die Feiertage in der alten Heimat zu Besuch war. „Hier lässt sich mit alten Bekannten über frühere Zeiten plaudern und die Geselligkeit pflegen. Kurz nach 19 Uhr entzündete Feuerwehrmann Steffen Kliemann die in die Höhe gestapelten Äste, welche nach einigen Minuten zu einem Scheiterhaufen zusammenfielen. Dennoch loderte das Feuer weiter.

Auch in Schlagenthin brannte das Osterfeuer. Hier wurde das gesellige Beisammensein mit einem anderen Brauch verbunden: „Wir haben vorher Ostereier versteckt und bevor das Feuer entzündet wird, suchen die Kinder die Ostereier“, erzählt die Vorsitzende des Schlagenthiner Heimatvereins, Yvonne Ringwelski. Überall waren viele Familien mit Kindern vor Ort.

„Es ist toll, wenn die Flammen ganz hoch sind“, fand die zehnjährige Nele, die mit ihren Eltern in Genthin zu Besuch war. Weitere Osterfeuer gab es unter anderem in Mützel, Altenplathow, Schopsdorf und Parchen. Wobei in Parchen auch in diesem Jahr das Feuer an der Klapperhalle und an der Alten Burg entzündet wurde. In Brettin gibt es in diesem Jahr kein Maifeuer, weshalb auch dort ein Osterfeuer brannte.