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Wald Junge Eichen für das Rauhe Gehege

360 Festmeter Holz stapeln sich am Rauhen Gehege in Genthin. Nach Verkauf und Beräumung sollen im Herbst neue Bäume gepflanzt werden.

Von Kristin Schulze 08.04.2017, 08:00

Genthin l Ein neuer Wald soll am Rauhen Gehege entstehen. Die Fläche, die im Besitz der Stadt ist, befindet sich am Ortsausgang Genthins in Richtung Karow, auf Höhe der Firma Secanim. „Wiederaufforstung nach Kahlschlag“, erklärt Steffen Lieder das Prozedere. Er ist Revierleiter im Landeszentrum Wald.

Der alte Baumbestand wurde im März komplett entfernt. „Das lag vor allem an den überalterten Kiefern“, erklärt Lieder. Diese Bäume würden zirka 120 Jahre alt. Ab etwa 100 Jahren würden sie auf Schäden durch Pilze überprüft, da das Holz dann anfällig für Fäulnis ist. „Das war auch hier der Fall, immerhin ist das Holz um die 123 Jahre alt.“

Ein weiterer Grund für den Kahlschlag ist die Nachbarschaft zur Firma Secanim. „Die Bäume, die zu dicht an deren Grundstück standen, mussten schon vorher weg, weil sie eine Gefahr für den Zaun darstellten“, erklärt Lieder. Der Gesetzgeber spricht von Verkehrssicherung.

Das Ergebnis ist gegenwärtig am Rauhen Gehege zu sehen. Kein Baum steht mehr, dafür liegt viel Holz auf der Fläche. „Etwa 360 Festmeter“, sagt Steffen Lieder. Verkauft wurden davon knapp 200 bestehend aus Eichen, Kiefern und Pappeln.

„Wie läuft der Verkauf von Holz ab?“, fragte Lutz Nitz (Grüne) im Rahmen des Umweltausschusses, deren Mitglieder sich vor Kurzem im Stadtwald informierten.

Bei der Stadt Genthin unter anderem verantwortlich für den Kommunalwald ist Anett Lucke. Sie erklärte, dass verschiedene Holzhändler angeschrieben werden. Das beste Angebot bekommt den Zuschlag. Die Holzqualität wird von Steffen Lieder eingeschätzt. Im Rauhen Gehege sei sie vergleichsweise schlecht. Holz wird in A-, B-, C- und D-Holz unterteilt. Wegen des feuchten Bodens und dem hohen Alter der Bäume hätte man es vorrangig mit unteren Kategorien zu tun. „Das ist eine der schwierigeren Flächen“, sagt Steffen Lieder über das Rauhe Gehege. Liegen bleiben würde trotzdem nichts. „Aus dem schlechterem Holz werden Hackschnitzel.“

Das verkaufte Holz wird in den kommenden Tagen abgeholt. Den Rest der Fläche beräumen sogenannte Selbstwerber. Sie haben bei der Stadt eine bestimmte Menge Brennholz erworben, bekommen eine Fläche zugewiesen und müssen das Holz selbst von dieser holen. Dazu haben sie jetzt fünf Wochen Zeit.

Mit der Wiederaufforstung soll im Herbst begonnen werden. Ziel sei laut Steffen Lieder „etwas vernünftiges, von dem auch die nachfolgenden Generationen profitieren.“

8o Prozent der Fläche soll mit Stieleichen, die übrigen 20 Prozent mit Edellaubhölzern (zum Beispiel Ahorn) bepflanzt werden. Steffen Lieder erklärt: „Die Stieleiche braucht viel Licht. Ihr kommt es entgegen, dass hier der komplette Bestand weggenommen wurde. Wenn man einen Bestand neu begründet, wächst sie am besten auf einer freien Fläche.“