1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Hoffnung für Genthins Sorgenkind

Wasserturm  Hoffnung für Genthins Sorgenkind

Für Genthins in die Jahre gekommenes Wahrzeichen, den Wasserturm, gibt es endlich Hoffnung auf eine grundlegende Sanierung.

Von Simone Pötschke 29.11.2016, 08:00

Genthin l Es war so etwas wie ein I-Tüpfelchen bei der Wiedereröffnung des Wasserturms am Sonnabend, als Bürgermeister Thomas Barz in seinen begrüßenden Worten vor den Gästen andeutete, dass die längst überfälligen, grundlegenden Arbeiten am Wasserturm möglicherweise bereits 2017 aufgenommen werden könnten.

Um für die Sanierung und die Instandsetzung des Wasserturms das Förderprogramm Stadtumbau Ost in Anspruch nehmen zu können, hatte der Stadtrat zunächst das Stadtentwicklungskonzept um das Fördergebiet „Altstadt“, eben mit dem historischen Wasserturm, aufgenommen. Das Sanierungsgebiet wurde damit, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt, fortgeschrieben. „Stadtumbau Ost“ ist allerdings kein Wunschkonzert. So seien beim Land stets mehr Anträge von Kommunen auf Förderung eingegangen, als es die Möglichkeiten des Förderprogrammes hergegeben hätten. „Das Programm sei überzeichnet“, formuliert Barz diesen Umstand.

Dennoch stimme ihn ein für Januar bei Sachsen-Anhalts Bauminister Thomas Webel (CDU) anberaumtes Gespräch zuversichtlich, so dass Bewegung in die Angelegenheit kommen könnte. „Wir werden abwarten, wie unser Antrag beschieden wird.“ Es sei nach dem Dafürhalten des Bürgermeisters möglich, dass die Sanierung in mehreren Jahresscheiben vorangetrieben werde oder das Vorhaben sogar schon im nächsten Jahr komplett durchgezogen werde. Der Bürgermeister sagte, dass er zuversichtlich sei, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren die Sanierung in Angriff genommen werde.

Der Wasserturm, Anfang der 1930er Jahre errichtet, weist erhebliche Schäden, speziell an der Tragkonstruktion aus Stahlbeton aus. Fachleute mahnen deshalb eine Gesamtinstandsetzung des Innen- und Außenbereiches an. Darauf fußt auch das Sanierungskonzept, das 2012 erstellt wurde und mit dem Förderantrag eingereicht wurde. Äußerliches Zeichen des dringenden Sanierungsbedarfes ist eine Halskrause, die der Wasserturm mittlerweile schon seit Jahren trägt, um abgesprengte Betonteile aufzufangen. Es wird aktuell von einer Investition in Höhe von 1,22 Millionen Euro ausgegangen, die notwendig sein wird, um den Turm zu sanieren. Bisher rechnet man im Rathaus mit einer Mindestförderung in Höhe von 813 300 Euro aus, die das Land aufbringt.

Die Stadt sei trotz ihrer schlechten finanziellen Situation durchaus in der Lage, den notwendigen Eigenanteil im Falle einer Förderung aufzubringen, gab Thomas Barz auf Anfrage zur Auskunft. Er bekräftigte, dass es nicht zu verantworten wäre, ein solches Objekt wie den Wasserturm auf lange Sicht unsaniert stehen zu lassen. Wenn die Zusage einer Förderung aus der Landeshauptstadt kommt, werde man an einem Nutzungskonzept arbeiten.

Zusätzlich zu dem Förderantrag über das Programm „Stadtumbau Ost“ beim Land, hat die Stadt einen Antrag für das Förderprogramm „Nationale Städtebauprojekte“ gestellt. Dabei handelt es sich allerdings um ein Bundesprogramm.