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Werkstatt Knollenthinchen mit frischem Glanz

Besucher der Werkstatt im Guericke-Haus haben das bekannte Kartoffelfest-Maskottchen pünktlich zum kommenden Fest restauriert.

Von Mike Fleske 11.09.2016, 07:00

Genthin l „Wir machen noch ein wenig Farbe auf die Arme“, sagt Achmed Tajik, einer der Teilnehmer der Guericke-Werkstatt. Gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern Appollinaire Houessou und Adam Yahaya verschaffte er in dieser Woche dem Kartoffelfest-Maskottchen Knollenthinchen einen frischen Glanz. „Das macht uns großen Spaß“, sagt Achmed Tajik. Eine so große Kartoffel sehe man nicht alle Tage. Die Arbeit muss noch in dieser Woche fertig werden. Denn schließlich gehört Knollenthinchen zum Kartoffelfest wie die Suppenverkostung und das Wettschälen. Das Maskottchen ist Werbeträger für das dreitägige Fest rund um die beliebte Knolle und begrüßt die Besucher auf dem Festgelände im Volkspark.

Aber die rund 1,60 Meter große Styropor- und Kunststoffkartoffel ist in die Jahre gekommen. „Unser Maskottchen hat beim Auf- und Abbau einiges abbekommen“, erzählt die städtische Event-Managerin Marina Conradi. Durch einen Zufall kam sie mit dem Leiter der Guericke-Werkstatt, Wolfhard Meerkatz, ins Gespräch. Er sagte: „Die Restaurierung kriegen wir hin.“ Meerkatz machte sich auf den Weg und fragte in Fachmärkten und Handwerksbetrieben nach Material. „In zehn Genthiner Unternehmen bin ich gewesen und wurde ganz engagiert unterstützt“, berichtet er. Das Ansinnen, Knollenthinchen hübsch zu machen, öffnete dem Werkstattleiter die Türen. Schrauben, Holz, Farbe und andere Materialien kamen zusammen.

Mittlerweile hat das Maskottchen neue Farbe bekommen. Die Augen wurden erneuert und der Mund feuerrot angemalt. „Man sieht gar nicht mehr, dass unser Knollenthinchen schon zwölf Jahre alt ist“, fand Marina Conradi während eines Besuches in der Werkstatt. Seinerzeit wurde die Figur aus übereinandergeschichteten Styroporplatten geschaffen. „Danach wurde die Form mit einer Säge herausgearbeitet und zum ersten Mal Farbe aufgebracht.“ Eine echte Belastungsprobe bestand Knollenthinchen während der Flugshow 2005 zum ersten Elbauenfest in Parey. Damals hüpfte Marina Conradi mit der Styroporknolle in das Wasser. „Das hat unser Knollentinchen überstanden, die häufigen Transporte nicht so gut.“ In den folgenden Jahren verschliss das Maskottchen immer mehr, bis es unansehnlich wurde.

In der kommenden Woche wird es nun runderneuert auf dem Kartoffelfest zu sehen sein. Dank der Unterstützung einiger Unternehmen der Stadt und der Arbeit der Werkstatt-Teilnehmer. „Wir haben wasserfeste Farbe genutzt und einen stabilen Unterbau, so sollte Knollenthinchen eine ganze Weile hübsch bleiben“, meint Wolfhard Meerkatz. Noch bis Jahresende wird die Werkstatt mit Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ gefördert. In der Werkstatt können Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam an Holz- und Metallarbeiten werkeln.

Ergebnis dieser Arbeiten waren unter anderem eine Reihe von Nistkästen, die im Frühjahr auf Grünflächen an der Schwimmhalle und in der Nähe des Friedhofes angebracht wurden. Die nächsten Projekte sind kleinere Holzarbeiten, die, so hofft Meerkatz, beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt angeboten werden könnten, um die in der Werkstatt geleistete Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können. Die Werkstatt gegenüber der Grundschule „Ludwig Uhland“ ist zweimal in der Woche, jeweils dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr, für alle geöffnet, die Interesse daran haben handwerklich tätig zu werden.