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Zuwachs Jugendwehr ist jetzt zu zwölft

Auf einem erfolgreichen Weg befindet sich die Jugendfeuerwehr Genthin. Sie hat nun zwölf Mitglieder.

Von Mike Fleske 06.01.2016, 10:00

Genthin l „Wir machen heute eine Schnitzeljagd entlang der Hydranten in der Stadt“, sagt Jugendwart Stephan Rehbein. Jugendwehr-Melder Sean Lennertz übernimmt die Koordinaten für die Suche nach dem ersten Hydranten. „Wenn ihr den gefunden habt, findet ihr dort den Hinweis auf den nächsten“, gibt Rehbein der Nachwuchstruppe auf den Weg. So spielerisch wie im vergangenen Sommer wird häufig in der Jugendfeuerwehr Genthin Wissen vermittelt. Die beiden Jugendwarte Vanessa Raschke und Stephan Rehbein sorgen seit einigen Jahren für spannende und lehrreiche Ausbildungsnachmittage der Wehr.

 „In den Wintermonaten machen wir mehr theoretische Ausbildung“, erzählt Stephan Rehbein, der als Jugendwart größtenteils für die Ausbildung des Nachwuchses zuständig ist. Nicht nur Schulungen vor Ort, auch Öffentlichkeitsarbeit und das Schreiben von Ausbildungsplänen gehören zu den Aufgaben des gebürtigen Brandenburgers. Voraussetzungen, um in der Jugendfeuerwehr mitzumachen, gibt es keine. „Lust muss man haben“, so Jugendwart Rehbein. „Wer Spaß an der Jugendfeuerwehr hat, bleibt oft auch als Erwachsener dabei.“

Allerdings nicht immer ganz kontinuierlich. Die Jugendfeuerwehr sei eine Möglichkeit zur Nachwuchsgewinnung, aber vor allem auch kostenlose und interessante Freizeitgestaltung, sagt Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Ab zehn Jahren können Kinder in der Jugendwehr mitmachen. „Die Auswahl an Vereinen ist jedoch groß und spätestens wenn Ausbildung oder Studium anstehen, ist für die meisten die Möglichkeit der Mitarbeit in der Feuerwehr beendet.“ Zumindest vorübergehend. Wenn die Mitglieder wieder aktiv werden, seien sie oft tagsüber auswärts im Arbeitsprozess und nicht verfügbar.

„Viele ziehen aufgrund ihrer privaten oder beruflichen Situation auch ganz aus Genthin weg und sind für unsere aktive Feuerwehr verloren“, nennt Schmechtig zwei Probleme vieler Ortsfeuerwehren. Dennoch sei eine gute Nachwuchsausbildung wichtig. Derzeit gibt es in der Gemeindefeuerwehr der Stadt, neben Genthin auch in Schopsdorf, Tucheim, Mützel und Parchen eine Jugendfeuerwehr. In Tucheim sogar eine Kinderwehr ab sechs Jahren. „Die Tucheimer sind damit ein Vorreiter unserer Nachwuchsarbeit“, bestätigt Jugendwart Rehbein.

Einen sichtbaren Erfolg der Jugendausbildung gibt es in Mützel. „Ein großer Teil der Einsatzabteilung besteht aus ehemaligen Mitgliedern der Jugendwehr“, hebt Stadtwehrleiter Schmechtig hervor. Die Genthiner Jugendwehr gibt es seit 1992. Nachdem sie vor einigen Jahren aufgrund eines deutlichen Mitgliederschwundes kurz vor dem Aus stand, ist seit einigen Jahren eine Trendwende zu sehen.

Anfang des Jahres 2015 hatte die Genthiner Nachwuchsabteilung noch sieben, am Ende des Jahres zwölf Mitglieder. Ein Erfolg, der auf eine offensive Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen ist. „Aufgrund unserer Teilnahme an Veranstaltungen auf dem Marktplatz und in Schulen haben wir neue Mitglieder gewinnen können“, macht Rehbein deutlich. Einige Mitglieder haben sich auch gegenseitig angeworben.

„Ich habe in der Schule von der Jugendwehr gehört und bin einfach mal vorbeigekommen“, erzählt Ricardo Behrens. Ihm gefiel es so gut, dass er sogar seine Schwester Sophie begeistern konnte, die nun auch mit dabei ist. Die Jugendlichen treffen sich aber nicht nur zu den Ausbildungstagen. „Wir waren im vergangen Jahr im Zeltlager in Zabakuck und haben beim Herbstlauf der Jugendfeuerwehren in Mützel mitgemacht“, zählt Nicklas Beyer auf.

In der Jugendfeuerwehr zu sein, sei eine tolle Sache, finden die Jugendlichen und wurden kurz vor dem Jahresende beschenkt. Wilfried Schulze, Chef einer Metallbaufima, stiftete einen Satz Mützen für die Nachwuchsfeuerwehrleute. „Cool, da steht ja sogar Jugendfeuerwehr drauf“, freut sich Alessandro Zillgitt. Am Ende wollte mancher die Mütze gar nicht mehr abnehmen. „Die brauchen wir erst, wenn wir bei kalten Temperaturen im Januar oder Februar draußen unterwegs sind, schließlich soll sich niemand die Ohren erfrieren“, meint Stephan Rehbein mit einem Schmunzeln.