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Großbrand Schießstand in Friedrichsbrunn vernichtet

Komplett abgebrannt ist ein Schießstand in Friedrichbrunn. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.

Von Dennis Lotzmann 22.07.2015, 01:01

Friedrichsbrunn l Der Schießstand der Schützengesellschaft im Thalenser Ortsteil Friedrichsbrunn ist bei einem Feuer in der Nacht zum Dienstag völlig zerstört worden. „Unser massiv gebautes Haus ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt, das ist alles kaputt“, sagte Schützenvereins-Vorsitzender Dieter Florczak am Dienstag zur Volksstimme. Die Polizei wollte sich zur genauen Brandursache noch nicht festlegen. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden. Kriminaltechniker sicherten entsprechende Spuren“, so Polizeisprecher Uwe Becker.

Der Brand in der Beckstraße war gegen 5 Uhr bemerkt worden. Die Feuerwehren aus Friedrichsbrunn, Allrode sowie Güntersberge und Thale wurden nach dem Eingang des Notrufes zum abgelegenen Schießstand, der sich mitten im Wald befindet, gerufen. Wohl auch deshalb war das Feuer erst vergleichsweise spät bemerkt worden. „Als wir vor Ort waren, stand der Schießstand bereits lichterloh in Vollbrand“, so der Thalenser Wehrsprecher Steffen Bornemann. Das Feuer sei mit allen verfügbaren Mitteln und vier Trupps aus Atemschutzgeräteträgern bekämpft worden. „Dazu musste eine rund 500 Meter lange Löschwasserversorgung aufgebaut werden“, berichtet Bornemann. Letztlich sei es jedoch nicht gelungen, die weitgehende Zerstörung des Gebäudes zu verhindern.

Nach Bornemanns Worten waren 49 Einsatzkräfte der Feuerwehren mit sieben Fahrzeugen sowie Polizei und Rettungsdienst im Einsatz.

Die Schützengesellschaft Friedrichsbrunn, die am kommenden Wochenende traditionell ihr Schützenfest begeht, stehe vor der Trümmern, so Dieter Florczak. Bereits im Herbst vorigen Jahres seien Unbekannte trotz massiver Sicherung in das 1997 gebaute Gebäude eingedrungen. Was der Oberschützenmeister nicht nachvollziehen kann: „Hier gibt es nichts zu holen – kein Geld, keine Waffen, keine Munition.“

Ob auch diesmal Einbrecher unterwegs waren, ist offen. Nach Recherchen der Volksstimme soll es Einbruchsspuren geben. Möglicherweise haben Täter, die im Inneren des Schießstandes keine Beute machen konnten, anschließend Feuer gelegt, um Spuren zu vernichten. Den Schaden schätzt Dieter Florczak auf 80 000 bis 100 000 Euro.

Das am Wochenende geplante traditionelle Schützenfest in Friedrichsbrunn findet nach Dieter Florczaks Worten trotz des Brandes wie geplant statt.