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Interkulturelle Woche  Brückenbau mit Klassik und Walzer

Das Landes-Polizeiorchester hat in der Interkulturellen Woche mit einem Konzert in der Liebfrauenkirche einen Höhepunkt gesetzt.

Von Dennis Lotzmann 18.09.2015, 01:01

Halberstadt l Das Motto der Interkulturellen Woche – „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ – ist eindeutig und für Pfarrer Friedrich Wegner zugleich Programm. Deshalb will der Pfarrer der Evangelisch–Reformierten Liebfrauengemeinde Halberstadt im Rahmen jener Woche ganz besonders viele zwischenmenschliche Brücken bauen. Das Konzert, bei dem am Mittwochabend das Polizeiorchester Sachsen-Anhalt einen musikalischen Höhepunkt setzte, war eine weitere Brückenbau-Möglichkeit, die Friedrich Wegner nutzte und bei der er den Chef des Harzer Polizeireviers, Dietmar Schellbach, an seiner Seite wusste. Zwischen das einheimische Publikum mischten sich Flüchtlinge aus der Zentralen Anlaufstelle für Asylsuchende (ZASt).

Das Landespolizeiorchester unter der Leitung von Uwe Streit begeisterte die Zuhörer mit meisterhaft vorgetragenen Melodien aus Klassik und Unterhaltung. Insbesondere die gesanglichen Darbietungen von Solistin Doreen Günther berührten Herz und Sinn der Zuhörer in der Liebfrauenkirche. Dabei verlangte die Akustik im Hauptschiff des Gotteshauses sowohl der Sängerin als auch den Musikern ihr ganzes Können ab.

Die Konzertbesucher – Menschen aus der Region und Gäste aus der ZASt – dankten mit Applaus für jedes Stück. Und damit nicht genug: Die Stimmung, die die Musiker verbreiteten, war im besten Sinne ansteckend. Als das Polizeiorchester Walzerklänge anstimmte, wurde gemeinsam geschunkelt.

Für Pfarrer Wegner und Polizeichef Schellbach war die Begeisterung der Gäste aus Syrien, Afghanistan und dem Iran der schönste Lohn und zugleich Bestätigung, das Interesse der Gäste getroffen zu haben: „Sie waren mittendrin, voll integriert und während dieser 90 Minuten all ihrer Sorgen entledigt“, bringt es Pfarrer Wegner auf den Punkt.

Wegner freute sich zugleich, mit dieser Veranstaltung einen besonderen Höhepunkt in der Interkulturellen Woche, die in diesem Jahr mehr denn je unter dem Eindruck des Flüchtlingsstroms steht, gesetzt zu haben. Er dankte Revierleiter Dietmar Schellbach, der das Orchesterkonzert maßgeblich initiiert hatte.

Der Polizeioberrat zeigte sich erfreut über den spontanen zwischenmenschlichen Brückenbau beim Konzert. Mit dem Konzert wolle die Polizei selbst Zeichen setzen: „Wir möchten uns in die Gesellschaft einbringen und zum festen Bestandteil von solchen Aktionen und Veranstaltungen werden.“ Ihm sei beim Konzert einmal mehr deutlich geworden, wie verbindend Musik – über alle Grenzen der Kulturen hinweg – sein kann.

Dabei spiele das Polizeiorchester eine ganz besondere Rolle. Nach einem Konzert, das jüngst in Harzgerode stattfand, und dem jetzigen Auftritt in der Liebfrauenkirche werde es weitere Konzerte geben. Ein weiterer Höhepunkt soll das traditionell Weihnachtskonzert des Harzer Polizeireviers werden.