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Katastrophenschutz Aufgerüstet für den Ernstfall

Zwei Motorräder und ein Funktruppkraftwagen für den Katastrophenschutz sind in Blankenburg stationiert.

Von Ingmar Mehlhose 19.09.2015, 01:01

Blankenburg l „Wir haben die Aufgabe gern übernommen“, versicherte Heiko Breithaupt am Freitagmittag bei der Übergabe der Technik auf dem Hof der Blankenburger Feuerwehr an der Neuen Halberstädter Straße. Blankenburgs Bürgermeister (CDU) lobte die bisherige gute Kooperation mit der Kreisverwaltung Harz. Er reichte Schlüssel und Papiere sofort weiter an Stadtwehrleiter Werner Greif. Breithaupt: „Damit wird ein wichtiges Zeichen gesetzt für den Katastrophenschutz und die Feuerwehr.“

Kreis-Ordnungsamtsleiter Hans-Georg Türke hatte zuvor die Beweggründe für die Entscheidung erläutert, den Funktruppkraftwagen (FUSA) und die beiden Motorräder in Blankenburg zu stationieren. Dafür sprachen die zentrale Lage, die hier vorhandene hohe Personalstärke mit aktuell 250 Mitgliedern im Einsatzdienst, die Abstellmöglichkeiten sowie die langjährige Einbindung in den Katastrophenschutz. Für letzteren verfügen die Blankenburger über einen eigenen Einsatzleitwagen und speziell ausgebildete Kameraden.

Die beiden Motorräder vom Typ BMW GS haben laut Türke einen Wert von jeweils rund 10 000 Euro. Ihre Ausrüstung entspricht dem Standard der Polizei. Wie Stadtwehrleiter Werner Greif ergänzte, liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 165 km/h. Die Motorleistung der vom Land bereitgestellten Maschinen ist allerdings auf 45 Pferdestärken begrenzt. Der Cattenstedter: „In Auswertung des Hochwassers 2013 wurde festgestellt, dass es einen Bedarf für wendige Kradmelder gibt.“ Sie sind im Ernstfall entscheidend dafür, der Einsatzleitung zügig einen exakten Überblick über die Situation vor Ort zu vermitteln und die Anfahrt der Kameraden zu erleichtern. „Geparkt“ werden die Maschinen in Derenburg und Cattenstedt.

 

Der Stadtwehrchef: „Um die Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen und den Zusammenhalt zu fördern.“ Derzeit stehen sechs qualifizierte Fahrer aus den beiden Ortsteilen sowie Blankenburg, Timmenrode und Wienrode zur Verfügung.

Der Funktruppkraftwagen mit dem Stern auf dem Kühler war bisher im Osterwiecker Ortsteil Schauen stationiert. Zuletzt wurde der fünfsitzige FUSA auf Digitalfunk umgestellt und mit modernster Computertechnik bestückt. Inklusive Umbau und Anhänger ist er gut 80 000 Euro teuer, so Türke. Er wird bei Einsätzen der Fachdienste Brandschutz und Führungsunterstützung angefordert – wie die Motorräder sogar bundesweit.

Alle drei Gefährte bleiben Eigentum der Kreisverwaltung. Sie finanziert anfallende Reparaturen. Die Stadt Blankenburg als Nutzer trägt die Kosten für den Sprit.

Dass die teure Technik, wie Werner Greif es formulierte, „nicht nur in der Garage stehen wird“, dürften zwei Zahlen verdeutlichen. Laut Ortswehrleiter Alexander Beck mussten die Kameraden seit Jahresbeginn mit Stand Freitagmittag allein in Blankenburg bereits zu 223 Einsätzen ausrücken. Im gesamten Stadtgebiet gab es sogar 350 Alarmierungen.