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Anwohner sauer Kein Durchkommen am Übergang

Zoff in Halberstadt. Anwohner wurden von einer Straßensperrung überrascht.

Von Theo Weisenburger 26.09.2015, 01:01

Halberstadt l Vor einem geschlossenen Bahnübergang zu stehen, ist in Halberstadt ja nichts Ungewöhnliches. Doch was die Eigentümer und Besucher der Gärten am Kuckucksweg vor einigen Tagen erlebten, hat so manchen Unmut hervorgerufen. Der Bahnübergang an der Florian-Geyer-Straße war plötzlich komplett dicht: von Freitag, 18. September bis voraussichtlich 2. Oktober sind dort die Bauarbeiter zugange. Für Autofahrer ist kein Durchkommen möglich, lediglich Fußgänger und Radfahrer können sich an den Absperrungen vorbei auf die andere Seite schlängeln.

Das Pikante dabei: Öffentlich angekündigt war die Sperrung nicht, auch den Anliegern war nichts bekannt, wie Volksstimme-Leser Bernd-Rainer Amelung schreibt. Auch er wollte am Freitag in seinen Garten, „kam aber nur bis zum Bahnübergang, weil dieser ohne öffentliche Ankündigung und ohne ausgewiesene Umleitung durch die Stadt gesperrt wurde“. Und weiter schreibt Amelung in seiner Mail an die Volksstimme: „Ich denke, so kann die Stadt mit ihren Bürgern nicht umgehen, Wir sind mündige Bürger und haben ein Recht auf Informationen. Die so genannte Umleitung über den Spiegelsbergenweg, ehemals Schleckermarkt, ist eine Frechheit und wurde durch die Stadt mit ein paar Schippen Schotter notdürftig und in aller Eile hergerichtet, aber nur gut zur Hälfte.“

Ganz so, wie Anlieger Amelung es schildert, verhalte sich die Angelegenheit allerdings nicht, sagt Stadtsprecherin Ute Huch. Dass die Bekanntmachung über den gesperrten Bahnübergang erst am Montag nach Beginn der Bauarbeiten an die Medien, darunter die Volksstimme, ging, sei ein Versehen und einem Kommunikationsproblem im Rathaus geschuldet. Huch: „Dafür können wir uns nur entschuldigen.“ Allerdings sei in diesem Fall die Mitteilung durch die Stadt nur ein zusätzlicher Service für die Bürger. Denn die Bauherrin, und damit eigentlich in der Pflicht, die Öffentlichkeit zu informieren, sei in diesem Fall die Deutsche Bahn, die ihren Übergang an der Florian-Geyer-Straße modernisiert. Aber auch von der Bahn seien offenbar keine Informationen weitergegeben worden.

Laut Huch sei es auch die Bauherrin Bahn und nicht die Stadt, die für den Zustand der Umleitungsstrecke verantwortlich sei. Die führt über den Spiegelsbergenweg in Richtung Freizeit- und Sportzentrum (FSZ), und dann kurz hinter den Gleisen nach rechts Richtung Gärten.

Die Bahn erneuert an ihren Strecken die Übergänge samt Schrankenanlagen. An der Florian-Geyer-Straße wird in diesme Bereich zusätzlich noch der Fußgängerüberweg instandgesetzt. Laut Eisenbahnkreuzungsgesetz hat die Kommune ein Drittel der Kosten zu übernehmen. In diesem Fall ist die Stadt Halberstadt mit knapp 179 000 Euro dabei, war von der Verwaltung zu erfahren.