Puzzleteile für ein Bild

Stadt Osterwieck l Schon bei den früheren Messen standen Kinder im Mittelpunkt. So war aus diesem Anlass auch schon Kinderfernsehlegende Adi zu sportlichen Spielen mit den Knirpsen zu Gast.

Bei der Suche nach einem neuen Zugpferd für die Messe „Osterwieck bewegt“ hatte Mitveranstalter Lars Kohn eine Idee. Vor Längerem hatte er einen größeren Posten Fingermalfarbe gesichert. Wa­rum also nicht daraus ein Bild von Kindern malen lassen. Aber nicht irgendeins, sondern ein Riesenbild, das quasi aus Puzzleteilen zusammengesetzt wird. Puzzleteile in Form von 300 Bettlaken, so das selbstgesteckte Ziel.

Frühere Näherinnen aus dem Kleiderwerk haben sich auch schon bereit erklärt, die bunt bemalten Laken später zum Riesenbild zusammenzunähen, berichtete Kohn. Wobei dies ganz praktisch auch durch Klettverschlüsse erfolgen soll.

Noch steht das Vorhaben am Anfang. Der Aufruf ging bisher an die städtischen Kindertagesstätten, die meisten Schulen, letztendlich sollen alle Kindereinrichtungen in der Einheitsgemeinde angesprochen werden. Wobei die Eltern darum gebeten werden, alte Bettlaken zu sponsern.

Auch aus dem Fallstein-Gymnasium wurde Kohn Unterstützung zugesagt. Alle Klassen bis zur Elften wollen sich beteiligen. Hier soll es sogar einen Wettbewerb innerhalb der Schule geben, berichtete Schulleiterin Sylvia Gemeiner.

Im Kunstkurs der Klassenstufe 10 hielt man sich nicht lange mit der Vorrede auf und machte ein Projekt daraus. Denkt man bei Lars Kohn als Fitnesstrainer beim Thema „Bewegung“ zunächst an sportliche Bild-Inhalte, so gingen schon seine Gedanken weit darüber hinaus. So beschäftigt sich der Kunstkurs bei seinen Bildern mit der aktuellen Bewegung der Flüchtlinge. Lehrerin Agnes Dziwior ließ das Thema von Grund auf angehen, gab den Schülern erst einmal ein Buch über deutsche Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs zu lesen, bevor die Entwürfe für das spätere Bettlaken-Bild zunächst zu Papier gebracht wurden. Am Donnerstag nun begannen die Schüler ihre acht Bettlaken zu bemalen.

Bei einem Riesenbild denkt man auch schnell an Rekorde. Lars Kohn hat schon mal im Guinnessbuch recherchiert, die Rekordbilder darin sind anderer Natur. Er wolle zu den Machern des Guinnessbuchs Kontakt aufnehmen. „Ich bin gespannt, wie sie darauf reagieren. Und falls es mit dem Rekord nicht klappen sollte, ist die Aktion auf jeden Fall eine coole Sache.“