Diesterwegschule Emotionen kochen hoch

Bei der Sitzung des Fördervereins Diesterwegschule kochten die Emotionen hoch. Die Entscheidungen ziehen sich hin.

Von Dieter Kunze 13.11.2015, 23:01

Halberstadt l Wann wird die Diesterweg-Grundschule endlich saniert? Mit dieser Frage wurde am Donnerstagabend Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) konfrontiert. „Ich stehe für die Schule!", betonte Henke. Dafür bekam er noch Beifall. Er erinnerte aber auch daran, dass bereits zwei Förderanträge vom Land abgelehnt wurden, eine Sanierung aber realistisch betrachtet deutlich über fünf Millionen Euro kosten würde. Das Land fordere nachhaltige Vorhaben in Sachen Energieeinsparung und Bewirtschaftungskosten. Eine Richtlinie für das Stark-III-Förderprogramm wird erst im Frühjahr erwartet. Dabei werde gefordert, die demografische Entwicklung genau zu prüfen.

Enrico Schröder vom Förderverein sprach sich für eine schrittweise Sanierung des Altbaus aus. „So ist man nicht auf einen ungewissen Ausgang des Fördermittelantrags angewiesen, der nur für einen 2,7 Millionen Euro teuren Teilneubau infrage käme. Eine Sanierung im Bestand dürfte nach einer Recherche der Bauplaner Köhler und Fünfhausen 3,8 Millionen Euro kosten.Jens Klaus, Fachbereichsleiter Bau, bezweifelte, ob eine Sanierung mit den aufgezeigten Kosten umsetzbar wäre. „Für eine Wärmedämmung gibt es gesetzliche Vorgaben", betonte er. Weil der Stadtrat 2013 angesichts der Haushaltslage ein Planungsvorhaben nicht bestätigt hat, konnte dieser Auftrag bisher nicht erteilt werden. Dazu warf der OB ein: „Der Stadtrat hat die Finanzierung abgelehnt, nicht ich!"

Das sieht Stadtrat Daniel Szarata (CDU) anders. Im August sei eine Sonderratssitzung zu dem Thema angekündigt worden. „Wenn wir keine Beschlussvorlage haben, können wir nichts entscheiden." Spontan äußerte sich der OB: „Wenn es bei vier Millionen Sanierungskosten bleibt, können wir im Dezember einen Beschluss fassen – wenn der Stadtrat mitzieht." Dazu gab es Beifall aus dem Publikum. „Dieser Vorschlag war rhetorisch gemeint", korrigierte Andreas Henke einige Diskussionsrunden weiter. „Die vier Millionen haben wir nicht!" Die Fördermittel dürfe man nicht verpassen. Dazu brauche man belastbare Zahlen von allen Grundschulstandorten in Halberstadt.

„Bereits 2008 hatten wir einen Objektbeschluss zur Schule", erinnerte Ströbecks Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD). „Ich fühle mit verschei...(ßert), es ist traurig." Dieter Krone: „Zwei Förderanträge wurden bisher vom Land nicht genehmigt. Das Endlosband muss ein Ende haben!"

Ralf Barthel, Ortsbürgermeister von Athenstedt, sagte: „Es ist unwürdig, wie hier umgegangen wird." Die Stadträte hätten bisher noch kein fundiertes Material zur Schulentwicklung der gesamten Stadt. Weil die Stadt „pleite" sei, könne man nicht vier bis sechs Millionen ausgeben, obwohl in der Goethe-Schule vielleicht Platz ist, sagte Stadtrat Jürgen Meenken (CDU), Ortsbürgermeister Langenstein. „Ich würde einen Beschluss im nächsten Stadtrat ablehnen!"

Das sieht auch Rüdiger Müller, Ortsbürgermeister Aspenstedt (CDU), so und rät zur Nutzung der Goethe-Schule. Stadtrat Joachim Nehrkorn (Linke) widersprach der These, die Goethe-Schule sei halb leer. Hortkinder bräuchten eigene Räume. Beifall gab es für Michael Schubert (SPD), der hervorhob, dass seit mindestens 25 Jahren in der Siedlung aus Steuergeldern nichts passiert sei. „Ich fordere, das Herz der Siedlung zu erhalten!"

Das sieht auch Rüdiger Müller, Ortsbürgermeister Aspenstedt (CDU), so und rät zur Nutzung der Goethe-Schule. Stadtrat Joachim Nehrkorn (Linke) widersprach der These, die Goethe-Schule sei halb leer. Hortkinder bräuchten eigene Räume. Beifall gab es für Michael Schubert (SPD), der hervorhob, dass seit mindestens 25 Jahren in der Siedlung aus Steuergeldern nichts passiert sei. „Ich fordere, das Herz der Siedlung zu erhalten!"

Zum Schluss versprach der OB, dass bis Jahresende alle Zahlen auf dem Tisch liegen und mit dem Präsidium des Stadtrates das Vorgehen abgestimmt wird. „Das wird doch nie was", kommentierten unisono viele anwesende Siedler.