Zuchtvereine Sechs Mal Bestnote

Die Osterwiecker Rassegeflügelzüchter richten ihre Schau aus.

Von Mario Heinicke 23.11.2015, 22:00

Osterwieck l Es war der 22. November 1895, als neun Personen in Osterwieck einen Geflügelverein gründeten. Der erste Vorsitzende hieß H. Langenstraß, so ist es überliefert. Schon vier Monate später war der Verein auf 20 Mitglieder angewachsen – und damit im Bereich der heutigen Größe. Wobei es zwischendurch auch schon mal 50 Leute im Verein gab.

Mit seinen 120 Jahren ist der Verein nach den Schützen der zweitälteste in Osterwieck. Nach den Regularien des Kreisverbandes ist das aber kein besonderes Jubiläum. Das sind erst wieder die 125 Jahre, die der Verein mit seinen Ausstellungen gern noch erreichen möchte, wie Lothar Schrader, zehnter Vorsitzender in der Vereinsgeschichte, berichtete. Denn der Trend bei Vereinsmitgliedern wie Ausstellungstieren geht nach unten.

Mit 340 Ausstellungstieren waren die Osterwiecker dennoch mit ihrer diesjährigen Schau ganz zufrieden. Zumal gleich um die Ecke in Wasserleben und Veckenstedt sowie darüber hinaus in Warnstedt weitere Geflügelausstellungen im Harzkreis stattfanden.

Sechsmal vergaben die Zuchtrichter die Höchstnote „vorzüglich“. Das betraf zum ersten Eike Ballhausen (Osterwieck/Hühner), Marcel Zimmerling (Osterwieck/Tauben) und Frank Strieder (Danstedt/Tauben). Sie erhielten dafür Kreisverbands­ehrenpreise. Zum zweiten wurden für ihre „V-Tiere“ Eckhardt Zimmerling (Osterwieck/Zwerghühner) und Bernhard Meyer (Berßel/Tauben) mit großen Pokalen geehrt. Eine weitere Taube mit Höchstnote stammte von Marcel Sykosch (Osterwieck). Für seine Zwerghühner wurde außerdem Rainer Zander aus Deersheim mit einem großen Pokal geehrt.

Insgesamt war es ein riesiger Tisch voller Pokale, der für die 40 Züchter bereitstand. Dazu gab es eine Tombola mit vielen Preisen; Kaffee und Kuchen wurden angeboten.

Lothar Schrader dankte allen, die diese Schau in ihrer Freizeit auf die Beine gestellt haben, ebenso den Sponsoren. „In der Ausstellung stecken Mühe, Arbeit und Liebe“, sagte auch Ortsbürgermeister Ulrich Simons (CDU) anerkennend.

Die Arbeit der Geflügelzüchter erstreckt sich übers ganze Jahr. „Jetzt ist unsere Ernte“, erklärte Schrader. Und die „Erntezeit“ geht noch weiter, als nächstes mit den Landesschauen in Magdeburg und Leipzig. Dann ist die Konkurrenz weit größer als bei einer Ortsschau. Doch Eckhardt Zimmerling zum Beispiel möchte den Blick über den eigenen Tellerrand nicht missen. „Auf diesen großen Ausstellungen sieht man, wo man mit seinen Tieren wirklich steht“, erklärte er. Er schätze dort vor allem den Erfahrungsaustausch. „Züchten ist ja eine langwierige Sache. Bis zur nächsten Zucht liegt ein Jahr dazwischen“, erklärte er. Erst im April/Mai schlüpfen die Küken für die neue Ausstellungssaison im Herbst.

Aber gerade die Hühnerzüchter schätzen auch die angenehmen Nebeneffekte ihres Hobbys. Das Frühstücksei, ja, auch das Suppenhuhn. Und Lothar Schrader verbindet damit noch eine Prise Bildungsarbeit. „Damit die Kinder sehen, dass das Ei nicht aus dem Edeka-Markt kommt.“