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Kloster Huysburg Blick zurück ins 13. Jahrhundert

Eine Wandmalerei des 13. Jahrhunderts im Kloster Huysburg wurde in den vergangenen Jahren restauriert. Jetzt ist sie Teil einer Publikation.

Von Dieter Kunze 04.12.2015, 23:01

Huysburg l Im Beisein von Vertretern der Mönchsgemeinschaft stellte Abteilungsleiterin Elisabeth Rüber-Schütte die 136-seitige Ausgabe zur „Romanik im Kloster Huysburg“ erstmals der Öffentlichkeit vor.

Die nur noch kleinteilig erhaltene Wandmalerei wurde 1995 bei Bauarbeiten aufgedeckt und im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim (Niedersachsen) genauer untersucht.

Danach stammt der unter-ste bauseitige Kalkmörtel-Putz aus der Zeit um das Jahr 1058. Restaurator Torsten Arnold hat nach seinen Forschungen in dem Buch auf vielen Seiten die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Malerei erläutert.

„Mit einem konservatorischen Minimalaufwand wurde die Oberfläche des romanischen Malereifragmentes gesichert“, berichtete er. Durch die naturwissenschaftlichen Analysen konnten an der gut erhaltenen Wandmalerei wichtige Erkenntnisse zu den verwendeten Pigmenten gewonnen werden. „In Sachsen-Anhalt steht diese Wandmalerei, auch aus maltechnischer Sicht, ohne Beispiel da“, betonte der Restaurator.

„Das sind spektakuläre Farben“, stellte Elisabeth Rüber-Schütte fest. Es handele sich um ein hochwertiges Kunstwerk des 13. Jahrhunderts mit voller Aussagekraft. Die Abteilungsleiterin: „Die Dichte solcher mittelalterlichen Wandmalereien in der Mitte Sachsen-Anhalts ist bemerkenswert.“ Die Huysburg sei ein kulturelles Zentrum, wo verschiedene Kunstgattungen greifbar seien.

Ebenso wie Reinhartt Schmidt, Leiter der Abteilung Bauforderung des Landesamtes, zeigten sich Prior Antonius Pfeil und Bruder Jakobus Wilhelm erfreut über die Entdeckungen und die komplexe Darstellung in dem neuen Buch. Die Aspekte der Bau- und Ausstattungsgeschichte der Huysburg seien erstmals umfassend dargestellt.

„Wir Mönche freuen uns und sind dankbar, dass der vorliegende Band Einzelheiten des romanischen Baus unseres Klosters und seiner Kirche näher betrachtet und erschließt“, betonte Antonius Pfeil. Das Werk könne aus seiner Sicht dazu beitragen, den spirituellen Tourismus im Land zu bereichern.

„Diese Wandmalerei kann jedoch nicht täglich besichtigt werden“, erläuterte der Prior der Mönchsgemeinschaft. Das sei lediglich zu speziellen Führungen möglich. Das Benediktinerkloster biete gerade im Dezember vielfältige Begegnungsmöglichkeiten. Der Advent lade zum Innehalten, aber auch verschiedenen Konzerten ein.