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Interview Neuer Haushaltplan muss beizeiten stehen

Seit dem 1. Dezember 2015 ist Christel Bischoff (Bürger für Harsleben) als Bürgermeisterin der Gemeinde im Amt.

Von Christian Besecke 15.01.2016, 00:01

Volksstimme: Seit gut einem Monat sind Sie als Bürgermeisterin in Harsleben tätig. Wie verlief für Sie der Einstand in das neue Amt?

Christel Bischoff: In den ersten Wochen meiner Amtszeit, die gleichzeitig die letzten vier Wochen des Jahres 2015 waren, ging es schon recht turbulent zu. Man könnte sagen, es ist im Dezember eigentlich immer so. Man will das alte Jahr gut abschließen, um dann mit guten Vorsätzen im Gepäck voll in das neue Jahr einsteigen zu können. Ich kenne das aber aus meiner Arbeit als Kommunalpolitikerin. Schließlich bin ich lange Jahre im Gemeinderat und auch im Verbandsgemeinderat tätig.

Was bedeuten diese guten Vorsätze denn für Sie speziell?

Die sind schon sehr handfest! Bereits bei meiner Wahl hatte ich angekündigt, mehr Transparenz sowie die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Ideenfindung im Ort anzustreben. Diesen Gedanken will ich nun Taten folgen lassen. Im ersten Quartal 2016 wird es eine Einwohnerversammlung geben. Dabei will ich mit den Harslebenern ins Gespräch kommen und mir auch ihre Vorstellungen anhören.

Hat das etwas mit dem von Ihnen bereits angesprochenen turbulenten Auftakt der Amtszeit zu tun?

Aber ja! Gleich im Dezember holten mich Geschehnisse und die harte Realität ein, die ich aus meiner Arbeit im Gemeinderat bestens kenne. Darauf war ich aber vorbereitet. Die Übergabe der Amtsgeschäfte von meinem Vorgänger Holger Bauermeister (CDU) ist gut gelaufen. Nebenher lagen einige Dinge an, die uns Beiden ganz sicher nicht geschmeckt haben.

Welche Dinge waren das denn genau?

Der Verbandsgemeinderat hat die Änderung der Vereinbarung mit unserer Gemeinde beschlossen. Harsleben ist jetzt keine Außenstelle der Verwaltung mehr. Es gibt kein Einwohnermeldeamt mehr bei uns. Ich finde es bedauerlich, dass der Bürgerwille immer weniger Beachtung findet und generell vordergründig nur über Finanzen gesprochen wird.

Gibt es weitere Aufgaben, die kurzfristig in Angriff genommen werden sollten?

Ja! Wir müssen, gemeinsam mit dem Gemeinderat, den Vereinen und den derzeitigen Nutzern ein neues Konzept für das Rathaus erarbeiten. Es sollte als „Vereins- und Bürgerzentrum“ konzipiert werden, jeder kann da seine Ideen einbringen. Das Rathaus wird, nach jetziger Lage, in den kommenden Jahren in mehreren Schritten saniert. Auch darüber unterhalte ich mich gern mit den Besuchern meiner Bürgermeistersprechzeiten im Rathaus. Diese biete ich jeweils dienstags in der Zeit von 16.30 bis 18.30 Uhr an. Wichtig ist es für mich, die gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden und Städten weiter zu entwickeln und zu pflegen.

Wie stellen Sie sich das vor?

Nun, im Zuge des Radwanderrundweges können wir gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden aktiv werden. Ich habe da auch speziell die Fortführung des Radweges von Harsleben nach Wegeleben im Auge. Kürzlich hat der Wegelebener Bürgermeister Hans-Jürgen Zimmer (CDU) dazu eine Diskussionsgrundlage gelegt. Darüber sollten wir uns unterhalten und uns gemeinsam für eine Umsetzung stark machen.

Die Gemeinde Harsleben verfügt über ein Gewerbegebiet, in dem sich im Zuge der Errichtung der geplanten Ortsumfahrung einiges tun dürfte.

Genau das streben wir auch an. Die Belebung des Gewerbegebietes ist ein Ziel, welches wir alle im Gemeinderat verfolgen. Ich kann mir es sehr gut vorstellen, dass wir an der Bundesstraße 79 für unser Gewerbegebiet Werbung machen. Auch für eine weitere Ansiedlung oder die Erweiterung von Gewerbe sind wir in Harsleben offen.

Wie sieht es mit weiteren Vorhaben in der Gemeinde aus?

Wir wollen eine Beleuchtungskonzeption und einen Plan für die Umrüstung auf LED-Leuchten erarbeiten. Das sollte sich jedoch in einem finanziell machbaren Rahmen bewegen. Weiterhin geht es um Ordnung und Sauberkeit im Dorf. Dazu kommen Straßen- und Brückenreparaturen. Den neuen Situationen angepasst, sollten für unsere Spaziergänger Bänke aufgestellt werden.

Wie ist es um die Arbeit mit den Vereinen bestellt?

Die Interessengemeinschaft Harsleben ist da ein guter Pool, über den schon ganz tolle Aktionen auf die Beine gestellt worden sind. Ich finde, unsere Gemeinde sollte im Freizeitbereich noch attraktiver werden. Die Unterstützung der Vereine und der freiwilligen Feuerwehr sehe ich als selbstverständlich an. Alle traditionellen Veranstaltungen sollen weiter Bestand haben.

Gibt es sonst noch etwas, was Ihnen wichtig ist?

Ich habe einen Haushalt mit Haushaltssperre übernommen. Dringend ist es daher, den Plan für 2016 vorzubereiten und abzustimmen. Damit können wir dann die Pflichten absichern und geplante Dinge auch umsetzen. Außerdem hoffe ich, dass die derzeit in Wegeleben unterrichtete 4. Klasse ab Februar wie versprochen wieder nach Harsleben zurückkehrt.