Grüne Woche So schmeckt der Harz

Noch bis Sonntag, 24. Januar, findet in Berlin die 90. Internationale Grüne Woche statt. Der Harzkreis ist mit 16 Anbietern präsent.

Von Andreas Fischer 20.01.2016, 23:01

Berlin l Unter den 1600 Ausstellern während der Internationalen Grünen Woche aus rund 60 Ländern sind auch 85 aus Sachsen-Anhalt, davon 16 aus dem Harzkreis.

Sowohl große Unternehmen wie die Hasseröder Brauerei oder die Halberstädter Würstchen und Konservenvertriebs GmbH als auch Kleinstbetriebe sind präsent. Dazu zählen der Imker Enrico Kretschmer aus Hessen sowie der Selbständige Torsten Höher aus Quedlinburg. Dieser lädt zum Kosten der mit dem Prädikat „Typisch Harz“ geadelten „Harzer Fichteln“ ein. „So schmeckt der Harz“, sagt er seinen Standbesuchern. Diese Rostbratwurst sei von ihm in Kooperation mit einer Fleischerei aus der Welterbestadt hergestellt worden, berichtet er. „Nach einmaligem Rezept“, wie er betont.

Zwischenbilanz auch in der Halle 23b: Die Harzer Aussteller sind rundherum zufrieden. Markus Prause, der zusammen mit Mitarbeiterin Monika John präsent ist, sieht eine Marktanalyse der Halberstädter Würstchenfabrik bestätigt: Neben den vielfältigen Wurstspezialitäten spürt der Marketingleiter großes Interesse am neuen vegetarischen Sortiment, das unter der kürzlich entwickelten Marke Halvega Aufnahme in die ersten Supermärkte gefunden hat.

„Ran an die Häppchen“, sagten Ria Oberbeck und Enrico Schröder beim Anblick der Vielfalt in der Sachsen-Anhalt-Halle. „Wir sind zum ersten Mal hier und begeistert“, sagt der Langensteiner.

Elfriede Irmscher aus Wernigerode orientierte sich bei Petra Rose am Stand der Harsleber Firma Feinkost-Reich. Sie probierte einige der offerierten zwölf Cremes und die ganz neu im Sortiment befindlichen Dillhappen.

Für manche Messebesucher neu ist die Brennerei mit Gästehaus Rohrsheim. Die verschiedenen Ehrungen für Produkte finden Anerkennung beim Publikum.

Das deftige Harzer Essen ist offensichtlich ganz nach dem Geschmack vieler Gäste, so das Fazit eines sechsköpfigen Freundeskreises. Die Stahnsdorfer und Berliner besuchen seit 25 Jahren die Grüne Woche und rasten nach eigener Aussage stets in der Sachsen-Anhalt-Halle. Harzer Krustenbraten und Hasseröder Bier schmeckten ihnen auch diesmal wieder, angeboten in Kooperation von Brauerei und Konditorei Wiecker aus Wernigerode.

Zum Kiebitzen und Kosten war ebenso Christin I. (Christin Hermann), amtierende Bayrische Weißwurstkönigin, angereist. Ihr schmecke, wie sie sagte, das kräftige Harzer Essen. Auch bei Susann und Uwe Thielecke schaute sie vorbei. Beim Brockenbauer interessierte sich die Majestät vor allem für die Zucht des Harzer Roten Höhenviehs und die da­raus hergestellten Produkte. Das Ehepaar, das seit 2015 auch eine eigene Fleischerei hat, vermerkt stolz: „Alles ist nun Bio auf unserem Hof in Tanne.“

Mehrere Gruppen, Vereine und Einzelpersonen aus dem Harzkreis besuchten bereits die Grüne Woche, nicht nur, aber auch viele Landwirte. So waren 56 Mitglieder des Landseniorenvereins, Kreisverband Harz, in Berlin zu Gast. „Wir sind um 6.20 Uhr in Halberstadt losgefahren“, berichtete Manfred Fuhlroth.

Der Leiter der Regionalgruppe Wernigerode: „Das erste Mal war ich 1952 auf der Grünen Woche. Damals bin ich während eines Verwandtenbesuches in Potsdam schwarz über die Grenze gegangen.“ Fuhlroth: „Bestimmt war ich inzwischen schon ein Dutzend Mal hier.“

Wilfried Feuerstack, der Vorsitzende der Agrarproduktionsgenossenschaft Wasserleben, bringt es sogar auf 16 Visiten. Ebenfalls in die Bundeshauptstadt zog es Silstedts Ortsbürgermeister Karl-Heinz Mänz (CDU). Er sehe Sachsen-Anhalt gut vertreten und verstehe die Grüne Woche auch als vorzügliche Gästewerbung für den Harz.

Dafür sorgten auch die Tourismus-Vertreter des Harzkreises, die abwechselnd ebenfalls in der Halle 23b für die Schönheiten der Region werben.