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Zukunftstag Auf der Suche nach einem toten Papagei

Am Zukunftstag erkunden Schüler verschiedene Berufe im Halberstädter Heineanum-Museum. Die Stadtverwaltung hat den Tag organisiert.

Von Holger Manigk 29.04.2016, 09:06

Halberstadt l Auf Erkundungstour im Halberstädter Heineanum haben sich vier Harzer Schüler begeben. Am Zukunftstag forschten Elisabeth Mauritz, Anne Taraks, Alex Busch und Karina Kruse im Naturkundemuseum nach dem Präparat eines Papageis aus Südamerika. „Eine Studentin aus dem brasilianischen Sao Paulo hatte am Morgen angefragt, ob wir ein Typuspräparat des Vogels haben“, erläutert Museumsdirektor Rüdiger Becker. Auf der Suche nach dem Ara-Modell schlüpften die vier Schüler in die verschiedenen Berufe, die im Museum erlernt werden können – Museologe, Bibliothekar, Museumspädagoge und Präparator.

Zunächst suchten die Jugendlichen in der Bibliothek des Heineanums nach einem Vermerk zum Papagei. „Es war spannend, in den Büchern zu forschen“, sagt Elisabeth Mauritz. Für die Siebtklässlerin vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium ist der Job des Museulogen der Favorit unter den vier vorgestellten Berufen. „Das ist meist wie Detektivarbeit“, sagt ihr Becker. In den Unterlagen und alten Verzeichnissen finden die jungen Forscher lediglich einen durchgestrichenen Beitrag zum Ara.

Also auf in die Präparate-Abteilung. Präparator Detlef Becker führt die Schüler durch die – der Öffentlichkeit nicht zugänglichen – Räume im Museumsarchiv. Staunend stehen die vier Jugendlichen vor den Schränken, in denen hunderte ausgestopfte Vögel stehen. Nur der gesuchte Papagei ist nicht darunter. „Wahrscheinlich ist das Präparat während des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen“, vermutet Detlef Becker. Er selbst – seit 1987 Präparator am Heineanum – habe mehrere Tausend Präparate von Vögeln und Säugetieren angefertigt. Neben geschickten Fingern sei vor allem eine gute Beobachtungsgabe für das Verhalten der Tiere nötig, um sie wirklichkeitsgetreu in Szene zu setzen.

„Toll, einen Blick hinter die Kulissen des Museums zu werfen“, sagt der Osterwiecker Gymnasiast Alex Busch am Ende des Zukunftstages. Diesen bietet die Stadtverwaltung in jedem Jahr an.