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Konzert Geburtstagsständchen von Silly

Die Band Silly rockt auf dem Brocken - und 200 Fans mit ihr.

Von Dennis Lotzmann 06.05.2016, 11:00

Schierke l Ein Ständchen zum Geburtstag ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Wenn es aber von der Lieblingsband gesungen wird, dann schon. Geschieht das auch noch auf gut 1142 Höhenmetern, wird die Gesangseinlage zum unvergesslichen Erlebnis. „Das war wohl der coolste und ungewöhnlichste Geburtstag in meinem Leben“, so die nun 44-jährige Tilli Birkefeld begeistert. Die Wernigeröderin hatte beim Volksstimme-Gewinnspiel zwei Karten für das SAW-Hörer-Konzert auf dem Brocken ergattert. Gemeinsam mit ihrem Mann Maik Zablinski und rund 200 weiteren Fans feierte sie „ihre“ Band Silly.

Für sie als Musiklehrerin sei es besonders interessant gewesen, die Musiker aus so kurzer Distanz beim Spielen zu sehen. Und der Abend dient ihr als Inspiration: Zwar sind Horn und Trompete – welche sie unterrichtet – nicht gerade typische Silly-Instrumente, aber „vielleicht versuche ich, die Lieder damit nachzuspielen“.

Für das Experiment stehen ihr seit dem heutigen Freitag noch mehr Songs zur Auswahl: Das neue Silly-Album „Wutfänger“ ist erhältlich. Dass es den Geschmack der Fans treffen wird, beweist das Publikum auf dem Brocken: Es wird gesungen, getanzt, geklatscht und nach Zugaben gerufen.

Mittendrin: Birgit Nielebock. Die Wernigeröderin und ihr Mann Peter haben ihrer Tochter den Abend zu verdanken. Katja Nielebock hatte für ihre Eltern an dem Volksstimme-Gewinnspiel teilgenommen und damit ihre Eltern überrascht. „Ich war ganz gerührt“, sagt Birgit Nielebock.

Ihren Partner hat die dritte Freikarten-Gewinnerin Jana Rose-Jordan dagegen zu Hause gelassen. „Er ist kein richtiger Silly-Fan. Das wäre denen gegenüber, die nicht gewonnen haben, unfair“, sagt die Osterwieckerin. Stattdessen hat sie eine Freundin mitgenommen. „Das war ein perfekter Mädelsabend“, lautet das Fazit von Jana Rose-Jordan. Sie schwärmt: „Ich war zwar schon häufiger auf Konzerten, aber der Band bin ich noch nie so nahe gekommen“. Noch habe sie die Ereignisse des Abends nicht realisieren können.

Denn zum Ticketgewinn gehört nicht nur das gut einstündige Konzert samt vier Zugaben, sondern auch die Fahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen und ein exklusives Foto-Shooting. Nur wenige Minuten nach dem Auftritt tritt die Band erneut vor die Fans. Jeder von ihnen hat die Möglichkeit, sich mit Anna Loos, Uwe Hassbecker, Ritchie Barton und Jäcki Reznicek ablichten zu lassen.

Auch für die Musiker ist der Abend auf dem Brocken ein ganz besonderer gewesen: „Wir werden immer gefragt, was schöner sei – ein Konzert in kleiner Runde oder ein großes wie in der Zitadelle in Berlin“, begrüßt die Frontfrau die Fans in luftiger Höhe. Das eine sei ebenso schön wie das andere, versichert die 45-Jährige, die seit zehn Jahren mit Silly auf Tour ist. „Wir freuen uns, dass wir heute hier auf Eurem kleinen Berg sind“, ruft sie den Fans zu.

Danach heizt das Quintett im Goethesaal ordentlich ein. Neue Titel wie „Zwischen den Zeilen“, „Kampflos“ und eben der Titelsong der neuen Scheibe sind ebenso zu hören wie das unsterbliche „Bataillon d’Amour“ oder „Mont Klamott“. Noch bevor „Wutfänger“ heute auf den Markt kommt, wird hoch oben auf dem Brocken klar: Silly war und ist eine Band mit klaren Botschaften. Was Tamara Danz und die Männer zu DDR-Zeiten geschickt zwischen den Zeilen zu verstecken wussten, kann Anna Loos heute glasklar aussprechen.

Die Fans sind rundweg begeistert und nutzen nach den Zugaben die einmalige Chance, sich mit ihrer Band fotografieren zu lassen. Darunter ist auch der Silly-Fanclub, dessen Mitglieder von der Band eingeladen wurden oder am Telefon Glück hatten. Apropos Glück: Wettermäßig ist diesmal eher Pech angesagt, der höchste Berg im Norden liegt in dicker Nebelsuppe. Macht nix, sind sich die Bandmitglieder einig: Wir kommen wieder – in Familie und mal ohne Instrument.