1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Schrott-Immobilien im Visier

Ortsentwicklung Schrott-Immobilien im Visier

Gemeinderäte haben sich in Harsleben mit maroden Immobilien, Straßen und Brücken befasst. Sie wollen eine Prioritätenliste erstellen.

Von Christian Besecke 08.05.2016, 10:00

Harsleben l Zwölf Gemeinderäte und fünf Einwohner sind mit Bürgermeisterin Christel Bischoff (Bürger für Harsleben) durch den Ort gepilgert. Die Runde begann direkt vor dem Rathaus am ehemaligen „Schwarzen Adler“.

„Fast überall, wo wir auf unserem Weg hingekommen sind, standen Einwohner und haben uns hilfreiche Hinweise gegeben“, sagte die Bürgermeisterin im Anschluss.„Unsere Tour hatte sich im Vorfeld schon herumgesprochen.“

Die ehemalige Gaststätte „Schwarzer Adler“ ist inzwischen abgerissen worden, geblieben ist eine große Schutthalde, die von einem Zaun abgesperrt wird. „Es gibt so manche Vorstellungen, was hier entstehen könnte“, sagt Christel Bischoff. „Das Gelände ist jedoch Privatbesitz, demnach müssten sich die Bürger mit dem Eigentümer unterhalten. Der Schuttberg ist natürlich keine Bereicherung für die Ortsansicht.“

Im Gange sichteten die Räte eine Häuserruine. „Hier sind noch nicht alle Eigentümer ermittelt“, erläutert die Bürgermeisterin weiter. „Es gibt Klagen über Ungeziefer, außerdem fällt das Haus einseitig zum Goldbach hin ein.“ Denkbar sei es, hier einen Parkplatz zu errichten. Allerdings fehle dafür das Geld im Gemeindesäckel. Auch in der Oberwasserstraße gebe es ein ähnliches Gebäude. „Knut Buschhüter vom Bau- und Ordnungsamt hat kürzlich in Schwanebeck ein Konzept zur Erfassung von Schrottimmobilien nach dem Dresdner Modell vorgestellt“, sagt Christel Bischoff. „Wir sind natürlich an einer Anwendung dieser Vorgaben in Harsleben sehr interessiert.“

Insgesamt habe man gut fünfzehn Häuser bei dem Rundgang gesichtet, die in einem schlechten Zustand seien und zudem noch Leerstand aufweisen. „Außerdem gibt es einen Antrag von Bürgern in der Schweinestraße, die hier gern eine Straßenlaterne hätten, darüber reden wir aber noch im Rat“, sagt Christel Bischoff. Auch der Vorplatz der Mehrzweckhalle sei in einem katastrophalen Zustand. Dort ist ein Gully abgesackt. „Denkbar ist die Sanierung der Abläufe“, beschreibt sie weiter. „Die vom Bauhof genutzten Gebäude Schmiede und die Scheune am Westentor sollen frische Farbe bekommen.“ Das Geld dafür sei schon im Haushalt eingeplant.

Ein weiteres Thema war die Brücke an der Bundesstraße 79 im Ort. „Sie ist offensichtlich noch nicht ganz fertiggestellt“, sagt die Bürgermeisterin. „Das Geländer ist linksseitig nicht einbetoniert und Schrauben liegen hier herum.“ Quasi nebenan bietet die Brücke am Rückebruch einen traurigen Anblick. „Der Unterbau droht in den Goldbach abzurutschen“, beschreibt sie weiter. „Begrenzungssteine drohen zudem vom Ufer abzurutschen. Ähnliche Probleme haben wir an der alten Schule und am Weintgen.“ Angesichts der Fülle an gesichteten Problemen, wolle man nun eine Prioritätenliste erstellen. „Die können wir dann Stück für Stück abarbeiten“, sagt Christel Bischoff abschließend.