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Kinderbuch Traumhafte Geschichten

Klaus-Uwe Rein ist Wiederholungstäter. Der Sänger am Nordharzer Städtebundtheater hat sein zweites Kinderbuch veröffentlicht.

Von Sabine Scholz 24.09.2016, 01:01

Halberstadt l „Kinder wollen schnell zur Sache kommen, deshalb gehe ich auch gleich rein in die Story“, sagt Klaus-Uwe Rein. Seine Frau habe ihn auf die Idee gebracht „es wie der Erklärbär zu machen“, fügt der großgewachsene Mann an und muss schmunzeln. Er liebt es, zu erzählen, zu zeichnen, zu singen, zu schnitzen. Und sich zu erinnern, denn einiges, was in seinem zweiten Kinderbuch geschildert wird, ist auch so passiert. Der kleine Junge am Strand, das ist er, verrät er. Aber nicht mehr, schließlich möchte er wie jeder Autor, dass sein Buch auch gelesen wird.

Der in Langenstein lebende Sänger mit dem warmen, vollen Bass, hat beim „Traumclown“ aus dem Vollen geschöpft. Seiner Fantasie Raum gelassen und fast parallel sowohl die zwei Geschichten des Buches niedergeschrieben als auch die Illustrationen dafür entworfen. Wobei, geschrieben hat er sechs Geschichten, doch erstmal nur zwei davon in Buchform gefasst. Denn so ein Buch herauszugeben und Drucken zu lassen, ist auch mit Kosten verbunden, die Rein aus eigener Tasche aufbringt.

An einen professionellen Verlag hat er sich mit Absicht nicht gewandt, er will die Produktion seiner Bücher nicht aus der Hand geben. Aber er lässt sich natürlich Ratschläge von Fachleuten geben.

So ist sein zweites Buch im A-4-Format erschienen, anders als die „Fantasiegeschichten aus dem Harz“. König Bodo Olm, das rothaarige Mädchen Ilse, der Kater mit den schönen grünen Augen und all die anderen Protagonisten dieses Büchleins mussten sich noch mit einem kleineren Format zufrieden geben.

Aber Rein, der 14 Jahre als Karosseriebauer gearbeitet hatte, bevor er Chorgesang in Berlin studierte und mit dem Engagement 1986 in Halberstadt eine Solosänger-Ausbildung in Leipzig dranhängte, hat auch selbst komponiert für den Traumclown. „Und die Noten sind in dem kleinen Format wirklich schlecht zu lesen“, sagt Rein.

Und er möchte ja, dass seine Lieder gesungen werden, die sich in dem schmalen Band finden. „Die Lieder stelle ich gern lizenzfrei zur Verfügung für die Kindergärten der Region“, sagt er und fügt lachend an, es sei ja noch nicht so lange her, dass er selbst „Hänschen klein“ gesungen habe.

Er ist zwar im 60. Lebensjahr, aber er ist auch Opa. Deshalb unterliegen seine Geschichten und Lieder einer kindlichen Qualitätskontrolle. Wobei die Enkelin schon fast im Teenageralter ist.

Während ihm das Schreiben und Malen schnell von der Hand ging, war die Auswahl der Bilder ein längerer Prozess. Ende August waren die Geschichten fertig, im Juni aber schon die Zeichnungen. „Es beginnt bei mir immer mit den Bildern, dann kommt der Text. Die Zeichungen hängen auf einer Wäscheleine, die quer durch das Arbeitszimmer gespannt ist. Dann wähle ich ein Bild aus und entwickle pro Bild einen Teil der Geschichte“, erzählt er vom Entstehen des Buches. Rein berichtet, wie froh er ist, eine so verständnisvolle Frau zu haben, wenn er schöpferisch wuselt, lässt sie ihm die Ruhe zum Arbeiten. Beim Arbeiten hilfreich sind auch die Freunde, die das Korrekturlesen der Geschichten übernehmen, nochmal einen Hinweis geben.

Und weil er selbst so kreativ ist, hat Rein auch an einen Bastelbogen gedacht, der in das bei der Firma Koch in einer 200er Auflage gedruckte Buch eingelegt wird. „Daraus können die Kinder zwei Lesezeichen basteln“, sagt er. Dazu müssen die Schwarzweiß-Zeichnungen ausgemalt und entsprechend der Anleitung zusammengebastelt werden.

Das Buch „Der Traumclown“ gibt es in der Buchhandlung Schönherr für 7,95 Euro.