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Schlägerei in ZASt Serbe prügelt Albaner krankenhausreif

Bei einer Schlägerei in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber hat ein 19-jähriger Albaner schwere Kopfverletzungen erlitten.

Von Dennis Lotzmann 15.10.2016, 21:45

Halberstadt l In der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Halberstadt ist es in der Nacht zum Sonnabend zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Asylsuchenden gekommen, bei der ein Mann schwere Kopfverletzungen erlitten hat.

Nach Angaben eines Polizeisprechers kam es gegen 4.15 Uhr zu dem schweren Zwischenfall. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler gerieten ein 34-jähriger Serbe und ein 19 Jahre alter Mann aus Albanien in Streit. „Dabei wurde der Albaner vom serbischen Asylbewerber mit einem Tischbein aus Metall schwer am Kopf verletzt und musste auf die Intensivstation des Klinikums Halberstadt gebracht werden“, so ein Polizeisprecher am Sonnabend.

Der Konflikt zwischen den beiden habe sich anschließend auf weitere Asylbewerber übertragen und sei rasch eskaliert. „Mehrere Landsleute des Albaners bewaffneten sich mit Holzstöcken und Tischbeinen und versuchten den tatverdächtigen Serben zu ergreifen“, so der Leitende Einsatzbeamte vom Dienst im Polizeirevier Harz am Abend.

Der Serbe sei daraufhin in die Wache der Zentralen Anlaufstelle geflüchtet. Die Gruppe der Albaner habe ihn dorthin verfolgt. „An der Wache am ZASt-Haupteingang versuchten die Albaner, zum Geflüchteten zu gelangen, um seiner habhaft zu werden. Nur aufgrund des Einsatzes der sofort alarmierten Polizei und des ZASt-Sicherheitsdienstes konnte dies verhindert und die Situation beruhigt werden“, so der Leitende Einsatzbeamte weiter.

Der 34-jährige serbische Asylbewerber wurde laut Polizei als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Es bestehe der Verdacht des versuchten Totschlages. Der Anlass des Streits ist bislang offenbar noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen, hieß es.

Am Sonntag soll der Tatverdächtige vernommen und das weitere Verfahren entschieden werden, so ein Polizeisprecher. Dann wird möglicherweise auch entschieden, ob der Vorfall im Rahmen eines beschleunigten Strafverfahrens angeklagt wird.