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Stadtplanung Beete umgestalten auf Breitem Weg

Für Durchblick will die Stadtverwaltung Halberstadt auf dem Breiten Weg sorgen. Gehölze werden entfernt, Beete neu gestaltet.

Von Jörg Endries 29.12.2016, 11:18

Halberstadt l Blockiert ist der Blick über den Breiten Weg in Halberstadt. Auf mehreren Beeten sind Gehölze derart in die Höhe und in die Breite geschossen, dass sie die Sicht auf die Fußgängerzone verdecken, informierte Roswitha Hutfilz, Teamleiterin Stadtgrün der Stadtverwaltung, während der jüngsten Tagung des Stadtentwicklungsausschusses. In den kommenden Wochen soll damit begonnen werden, das Problem zu lösen. Bis Ende Februar habe man Zeit. Danach verbietet der Naturschutz ­Rodungsarbeiten, so Roswitha Hutfilz im Volksstimme-Gespräch.

Fünf Beete sind vom Umgestaltungsprojekt der Stadtverwaltung Halberstadt betroffen, in denen Sträucher und Linden wachsen. „Die Linden in drei Beeten bleiben auf alle Fälle stehen. Andere, stark in die Höhe gewachsene ­Gehölze, werden entfernt“, berichtet Roswitha Hutfilz. Geplant sei, dass an deren Stelle Rasen gesät wird. Auf zwei weiteren Flächen auf Höhe des WGH-Verwaltungsgebäudes ist ebenfalls ein radikaler Schnitt vorgesehen. Dort werden niedrig wachsende Sträucher und Stauden gepflanzt, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein zu fast jeder Jahreszeit blühen, kündigt die Fachfrau an.

Damit erhalten die Passanten des Breiten Weges nicht nur wieder den Durchblick. Die Fußgängerzone würde an Attraktivität gewinnen. ­Roswitha Hutfilz erinnert daran, dass Dank der Neugestaltung von mehreren ­Pflanzkästen in diesem Jahr bereits ein großer Schritt zur Verschönerung des Breiten Weges erfolgt sei. „Das ist von vielen Halberstädtern begrüßt worden“, betont die Teamleiterin. Mithilfe des Schlanstedter Kräutervereins seien mehrere Beete bepflanzt worden, um weitere kümmert sich eine Halberstädter Gärtnerei.

Ein Knackpunkt sind die für die geplante Aktion anfallenden Kosten. „Für Arbeiten im Wert von 5000 Euro haben wir bereits im Mai von der Stadtverwaltung grünes Licht bekommen“, so Roswitha Hutfilz. Dabei handelt es sich um Geld, das aus dem Topf der sogenannten Ausgleichsbeiträge stammt. Diese Beiträge zahlen Grundstückseigentümer im Sanierungsgebiet Halberstadts für die Wertsteigerung ihres Eigentums durch die erfolgte Sanierung von Infrastruktur wie Straßen und Gehwege.

Nach einer ersten Schätzung sind jedoch 6700 Euro für die Rodungs- und Pflanzarbeiten auf den besagten Beeten auf dem Breiten Weg notwendig. Die klaffende Lücke zu den bewilligten 5000 Euro wird kreativ gefüllt, kündigt die Teamleiterin an. Rasenflächen seien weniger pflegeaufwändig, also wird Geld eingespart, das damit für die Neugestaltung verfügbar wäre.

Das Konzept zur Gestaltung des Breiten Weges stammt noch aus den 1970er Jahren, informiert auf Volksstimme-Anfrage Siegrun Ruprecht von der Stadtplanung. In den 1990er Jahren wurde noch ­einmal Hand angelegt. In den zurückliegenden Jahren ist die Fußgängerzone immer mehr zum Problemfall geworden. Von einem florierenden Geschäftsleben kann dort mittlerweile keine Rede mehr sein. Der Breite Weg hat an Attraktivität verloren. Forderungen beziehungsweise Pläne, das Areal in bester Innenstadtlage grundlegend neu und attrak­tiver zu gestalten, sind bisher an den Kosten gescheitert. Nach einer Schätzung wären etwa 500.000 Euro notwendig, um dem Breiten Weg ein neues Antlitz zu geben. Eine Investition, die den derzeitigen Etat der Stadt sprengt.