Nosa überrascht Bürgerstiftung

Halberstadt l Über Geldgeschenke freut sich vermutlich jeder. Wenn es dann gar 10 000 Euro sind, erst recht. „Ich hatte den Anruf kurz vor Weihnachten bekommen, das passte ganz gut“, sagt Michael Haase, Vorstandsvorsitzender der „Halberstädter Bürger Stiftung“. Gestern nun nutzte Haase die Gelegenheit, um sich bei der Spenderin zu bedanken – der Nosa GmbH in persona der beiden Geschäftsführer Frank Dannhauer und Christian Mokosch.

Der Stadtkonzern habe sich zu dieser Spende entschlossen, um mehreres gleichzeitig zu tun: Konkrete Projekte zu unterstützen und die Bürgerstiftung selbst zu stärken. „Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, die Unterstützung über die Bürgerstiftung abzuwickeln“, sagte Frank Dannhauer. „Vielleicht folgen andere Unternehmen unserem Beispiel“.

Ein Teil des Geldes sei zweckgebunden an die Stiftung gegeben worden. So für die Arbeit des Förderkreises Gleimhaus, hier speziell für die Museums­pädagogik und das bevorstehende Gleim-Jubiläum, sowie für die Sommerhöfe-Aktion, die das Kuratorium Stadtkultur ins Leben gerufen hat. Gerade mit Blick auf die eher ungewisse Zukunft des Altstadtfestes seien die Sommerhöfe ein gutes Mittel, um den Fokus der Halberstädter auf ihre Altstadt zu lenken, sagte Dannhauer. Und Christian Mokosch begründete, warum nicht die komplette Summe zweckgebunden an die Stiftung fließt: „Die Stiftung braucht Geld, um das laufende Geschäft zu organisieren und mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Nur so kann es ihr gelingen, weitere Mittel für ihre hilfreiche Arbeit einzuwerben.“

Dieses Ansinnen freute Michael Haase besonders. Eine Stiftung sei nachhaltig tätig, deshalb werde nur der Zinsertrag des Stiftungskapitals genutzt, um den Stiftungszweck zu erfüllen. Der sei sehr weit gefasst, betonte Haase und berichtete, dass die Stiftung im Jahr etwa 1000 Euro zur Verfügung habe. „Das heißt, dass wir Projekte mit einer mittleren dreistelligen Summe fördern können. Das klingt vielleicht nicht nach viel, ist aber bei den Empfängern immer sehr willkommen. Unsere Zuwendung es ist zudem eine Form der öffentlichen Anerkennung des ehrenamtlichen Engagementes, das hinter den Projekten steht.“

Die Stiftung gehe ins dritte Jahr ihres Bestehens und habe bereits einige Projekte begleitet. Neben der Kunstausstellung in der Martinikirche vor zwei Jahren sei das vor allem das Projekt Kinder- und Jugendschach Harz des SV Einheit Halberstadt gewesen. Das wolle man weiterhin fördern. Lehrer an Grundschulen und Erzieher in Kindertagesstätten lernen dabei, wie sie kleineren Kindern das königliche Spiel nahe bringen. Das kostet ebenso Geld wie die Grundausstattung mit Spielmaterial.

Angefragt bei der Stiftung habe jetzt der Verein Monat_Kunst_Halberstadt für die nächste internationale Kunstbiennale sowie der Kammermusikverein Halberstadt, der den Konzertflügel im Rathaus reparieren lassen müsse. „Da können wir uns vorstellen, aktiv zu werden“, sagte Haase. Er berichtete zudem, dass die Akteure im Vorstand von den bundesweiten Netzwerken der Stiftungen profitierten und dadurch bereits viel für die Abwicklung von Projekten gelernt haben.