Lutherjahr Filigrane Arbeit

In der Stephanikirche ist am gestrigen Dienstag das Osterwiecker Thesentor aufgebaut worden. Anlass ist das Reformationsjubiläum.

Von Mario Heinicke 11.01.2017, 09:00

Osterwieck l Das Osterwiecker Thesentor ist in seiner Gestaltung an die alte Tür der Wittenberger Schlosskirche angelehnt, an die Martin Luther vor 500 Jahren seine 95 Thesen zur Reformation der Kirche angeschlagen haben soll. In Osterwieck war Luther zwar nie gewesen, aber seine Gedanken sind hier in Form von Sprüchen an vielen Fachwerkhäusern verewigt. Daher wird in der Stadt vom 8. bis 10. September das nunmehr dritte Reformationsfest gefeiert.

Die Idee eines Thesentores, an das die Osterwiecker auf Zetteln ihre Lebensweisheiten, Mottos, Sprüche oder Lieblingszitate heften sollen, ist im Vorbereitungskomitee des Reformationsfestes entstanden. Umgesetzt wurde die Idee in sechsmonatiger, geförderter Arbeit von der Kreativwerkstatt der AFU GmbH in Halberstadt. Pfarrer Stephan Eichner zeigte sich gestern beeindruckt von dem vier Meter hohen Tor, das über mehrere filigrane Schnitzereien verfügt. Diese wurden von Laien hergestellt, wie AFU-Bereichsleiter Reinhard Theml mit Respekt berichtete.

Eingeweiht und öffentlich vorgestellt werden soll das Thesentor im Gottesdienst am Sonntag, 22. Januar, ab 9.30 Uhr. Danach wird es bis zum Reformationsfest in der Stephanikirche verbleiben. Anschließend soll es in den Bunten Hof umgesetzt werden. Deshalb ziert die Rückseite des Thesentores eine alte Ansicht jenes Fachwerkhauses, das jetzt restauriert worden ist.