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Tourismus CDU will Brockenstraße ausbauen

Die CDU im Kreistag Harz hält am Ausbau der Brockenstraße fest. Laut einer Studie kostet das bis zu 558.000 Euro.

Von Ingmar Mehlhose 14.03.2017, 08:00

Halberstadt l Die 31 Seiten starke sogenannte Machbarkeitsstudie trägt das Datum 12. Oktober 2012. Entwickelt wurde das Papier im Auftrag der Kreisverwaltung von der MKR Harz-Consult Blankenburg.

Als Hauptziel nannte der Verfasser die Trennung der Fußgänger vom übrigen Straßenverkehr zur Gefahrenabwehr. Dafür solle möglichst eine separate Fläche dienen. Das eigentliche Vorhaben umfasst die durchgängige Herstellung eines Wanderweges sowie eines damit verbundenen standardgerechten Oberbaus. Grundsätzlich sollte möglichst keine zusätzliche Versiegelung geplant werden.

Als Hauptvariante wird ein einseitiger Gehweg mit Böschung an der Talseite parallel zur vorhandenen Kreisstraße auf 1,17 Kilometer Länge vorgeschlagen. Beginn soll an der Einmündung am Goetheweg (oberer Bahnübergang) und das Ende die bereits gegenüber dem Brockenbahnhof erfolgte Bankettverbreiterung sein. Die Brutto-Gesamtkosten werden auf 557.860,70 Euro geschätzt.

Die zweite Möglichkeit wäre die Schaffung einer Verbindung zwischen Alter Bobbahn zum Weg am Kabelgraben. Dieses Teilstück hätte eine Länge von 316 Metern. Kosten: 86.113,16 Euro.

Eine dritte Alternative könnte ein Verbindungsweg vom Eckerlochwanderweg sein. Er würde 185 Meter lang sein und laut Kalkulation 62.302,45 Euro teuer.

In dem Papier enthalten sind zudem mehrere Untervarianten und der Vorschlag zur Schaffung zweier Plattformen an der Knochenbrecherkurve beziehungsweise unterhalb des Brockenrundwanderweges für 107.100 und 95.200 Euro.

Zumindest den Mitgliedern des Kreisausschusses scheint der Inhalt der Studie bis dato unbekannt gewesen zu sein. Weshalb sonst wohl bat Thomas Balcerowski in der jüngsten Sitzung des Gremiums Landrat Martin Skiebe (CDU), ihm das Material zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatte der Chef der CDU-Fraktion deren Begehren erneuert, einen straßenbegleitenden Ausbau der Brockenstraße zur Gefahrenabwehr auf den Weg zu bringen. Auch wenn die Nationalpark-Verwaltung „keinen Zentimeter von ihrer Haltung abweichen wird“, wie Balcerowski sagte.

Vor dem Hintergrund, dass Herbert Hübe als zuständiger Amtsleiter der Kreisverwaltung eigenem Bekunden nach noch Zeit benötige, um eine fachlich fundierte Stellungnahme beizusteuern, sprach sich der Thalenser für eine Vertagung des Themas aus. Thomas Balcerowski: „Ob Herr Hübe da was aufklären kann, bin ich stark im Zweifel.“

Das könne er zumindest in puncto Zahlen und Fakten, was an Finanzen erforderlich sei, entgegnete Hauptdezernentin Heike Schäffer.

Ludwig Hoffmann (SPD) stellte fest, dass es sich um einen Prüfauftrag handelt. Daher fände er es gut, wenn die Verwaltung einen Plan B zur Diskussion stellen würde. Es solle darin gesagt werden, was ohne die große Lösung unternommen werden könnte.

Martin Skiebe warb dafür, die Zeit zu nutzen, um sich „ein schlüssiges Bild“ zu verschaffen. Das letzte Treffen dazu habe „vor vier Jahren auf der Straße stattgefunden“. Allerdings ohne Ergebnis. Für einen erneuten „Gipfel“ habe die Verwaltung den Kreis der Teilnehmer noch nicht festgelegt. Mit besagter Studie sei seinerzeit im Übrigen untersucht worden, ob ein Ausbau überhaupt möglich wäre. Der Landrat: „Ob er genehmigungsfähig ist, wurde damals nicht geprüft.“

Am morgigen Mittwoch, 15. März, steht sowohl die CDU-Vorlage als auch ein Antrag der Bündnisgrünen dazu erneut auf der Tagesordnung des Kreistages. Dessen Mitglieder dürften beide Punkte, wie bereits vor Wochenfrist der Kreisausschuss, zurück in das Fachgremium für Umwelt und Wirtschaft verweisen. Dessen nächste Sitzung findet laut Plan am Dienstag, 18. April, statt.Seite 2