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Unfallbilanz Mehr Kontrollen gegen Drogen

Weniger Unfälle, weniger Tote und generell stabile Zahlen: Die Polizei im Harz ist zufrieden mit der Unfallbilanz 2016.

Von Theo Weisenburger 24.03.2017, 00:01

Halberstadt l Einen deutlichen Rückgang der Verkehrsunfälle verzeichnet die Polizei im Harzkreis fürs vergangene Jahr. „Das ist sehr erfreulich. Die Straßen werden sicherer“, kommentierte dies Revierleiter Marco Zeuner bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Auch eine weitere Zahl gibt Anlass, mit dem vergangenen Jahr zufrieden zu sein: Die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr ist gesunken, und zwar deutlich. Ließen 2015 noch 15 Menschen auf den Straßen im Harzkreis ihr Leben, reduzierte sich diese Zahl im Folgejahr auf zehn. Über diesen Rückgang sei die Polizei sehr froh, sagte Zeuner: „Da zählt jede kleine Zahl.“

Gerade was die Todesopfer anbelangt, musste der Polizeichef aber auch einschränken: „Das haben wir nicht im Griff.“ Ein einziger schwerer Unfall mit einem Bus oder einem vollbesetzten Auto genüge, um die Zahl wieder drastisch zu erhöhen. Deshalb sei der Blick über die vergangenen fünf Jahre wesentlich aussagefähiger. Und da zeige sich, dass die Gesamtunfallzahlen stetig sinken – von 6.730 im Jahr 2012 auf 6188 in 2016, andere Bilanzen trotz mancher Ausreißer aber relativ stabil blieben.

Verkehrsunfälle mit Personenschäden waren im vergangenen Jahr 725 zu verzeichnen. Das sind 15 mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 241 Menschen schwerverletzt, 667 leicht. Auch die Zahl der Unfälle, bei denen es lediglich zu Sachschäden kam, ist gesunken: von 5. 958 im Jahr 2012 auf 5.463 in 2016.

Bei den Hauptunfallursachen weist die Statistik ein interessantes Detail aus: Im vergangenen Jahr haben die Wildunfälle erstmals die Ursache „Wenden und Rückwährsfahren“ überholt und stehen nun auf dem ersten Platz. Genau 1.170 Mal kam es 2016 zu einer Kollision mit Wild. Alkoholunfälle gab es 184 im vergangenen Jahr. Zum Vorjahr ist das ein deutlicher Anstieg um 80 Unfälle. Das, und die steigende Zahl von Autofahrern, die sich unter Einfluss von Drogen hinters Steuer setzen, veranlasst die Polizei, den Kontrolldruck weiter zu erhöhen. „Da sind wir im Harzkreis schon sehr, sehr gut“, sagte Zeuner.

Leicht gesunken ist im vergangenen Jahr die Zahl der Unfallfluchten – von 1.237 auf 1.143. Davon konnten 39 Prozent aufgeklärt werden. Zeuner und seinen Kollegen reicht das nicht. „Wir haben das Ziel, jede zweite Unfallflucht aufzuklären“, sagte er. Allerdings werde das schwer angesichts der aktuellen Personalsituation bei der Polizei.

Auf Prävention setzt die Polizei bei den Unfällen mit Radfahrern. Zwar ist auch deren Zahl gesunken und lag 2016 bei 194. Doch auffällig daran ist ein anderer Punkt. Bei 89 dieser Unfälle waren Radfahrer die Verursacher, und davon wiederum war fast die Hälfte, nämlich 43, älter als 65 Jahre. In diesem Punkt setzt Zeuner auf den Einsatz der Regionalbereichsbeamten.

Ebenfalls präventiv will die Polizei bei den Motorradunfällen tätig werden. Deren Zahl ist mit 160 zwar vergleichsweise stabil geblieben, doch eine andere Zahl sei bedenklich: Bei 117 dieser Unfälle sind laut Polizeistatistik die Motorradfahrer selbst die Verursacher. So auch bei den drei Unfällen des vergangenen Jahres, bei denen Kradfahrer ums Leben kamen.

Laut Ute Brachmann, in deren Aufgabenbereich auch die Prävention fällt, will sich die Polizei in den kommenden Monaten verstärkt um die Motorradfahrer kümmern. Deren Saison beginnt jetzt, die Kradfahrer sollen verstärkt kontrolliert und auf die Gefahren hingewiesen werden. Ein weiter Schwerpunkt in der polizeilichen Prävention sei die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. „Darum sind wir im Harzkreis sehr bemüht“, sagte sie. Als Beispiel nannte sie die Fahrradprüfungen, die an den Schulen im Landkreis ausgerichtet werden.