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Altstadtfest Festmeile mit Kassenhäuschen

Es wird Eintritt erhoben zum Altstadtfest in Halberstadt. Damit es überhaupt stattfinden kann, sagten die Veranstalter.

Von Sabine Scholz 29.06.2016, 01:01

Halberstadt l Dass es Diskussionen geben wird, ist allen Beteiligten klar. „Aber die Alternative zum Eintritt wäre gewesen, das Fest nicht mehr stattfinden zu lassen“, sagt Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke). Und das sei eigentlich keine Option gewesen, so Henke weiter. Immerhin wird seit 1990 in der Altstadt gefeiert, jedes Jahr kämen viele Gäste und es sei ein Fest der Begegnung für die Halberstädter. „Aber wir mussten auf die veränderten Bedingungen reagieren“, sagte Henke, „die Verluste sind einfach zu groß geworden“.

„Neben den finanziellen Verlusten, die deutlich im oberen vierstelligen Bereich lagen, kommt die personelle Belastung“, sagt Derk Bartel, Geschäftsführer des Freizeit- und Sportzentrums (FSZ) Am Sommerbad. Das hatte 2006 die Ausrichtung des Altstadtfestes übernommen. „Vor allem Gudrun Siebeck war wesentlich mit der ganzen Festorganisation befasst. Und das ist ein immenser Zeitaufwand“, sagte Bartel. Deshalb habe man sich wieder einen kommerziellen Veranstalter mit ins Boot geholt, der Erfahrung mit der Ausrichtung von Festen habe.

Für Jens Ganso mit seiner Veranstaltungs COM GmbH ist es nicht das erste Altstadtfest. Nicht nur als Gastronom war er in den vergangenen Jahrzehnten dabei, auch als Ausrichter war er schon aktiv.

„Wir haben gemeinsam ein Konzept entwickelt, wie wir das Fest finanziell über die Runden bekommen“, sagt der Halberstädter Unternehmer. „Und ein Punkt ist, dass Eintritt genommen wird.“

Man habe sich diesen Schritt reiflich überlegt, ergänzt Bartel. „Die gestiegenen Kosten und das veränderte Konsumverhalten zwingen uns zu diesem Schritt.“ Denn nicht nur, dass die Gema-Gebühren deutlich nach oben gegangen sind, viele Festgäste hätten in den vergangenen Jahren eigene Getränke mitgebracht, was den Umsatz der Gastronomen und damit die Einnahmen deutlich schmälerte. Nun soll die Festmeile eingezäunt und mit zwei Eintrittsmöglichkeiten samt Kassenhäuschen versehen werden. „Natürlich verursacht das erstmal Kosten, aber wir denken, dass das Konzept besser funktioniert.“ An den zwei Eingängen am Johannesbrunnen und an der Voigtei werden Container aufgestellt, in denen mitgebrachte Flaschen deponiert werden können. „So, wie man das von großen Konzerten kennt“, kündigt Derk Bartel an.

Zum neuen Konzept gehört auch, dass nur auf der Bühne am Johannesbrunnen an allen drei Tagen komplett Programm angeboten wird. Auf die zweite Bühne in der Nähe der Voigtei wollte man erst ganz verzichten. Tue dies nun doch nicht, aber bespiele diese nur ab dem späten Nachmittag. Denn auch die Gagen der Künstler seien deutlich gestiegen in den vergangenen Jahren.

Wenn man Eintritt nimmt, müsse man den Gästen auch etwas Besonderes bieten. Deshalb soll neben der SAW-Party am Sonnabendabend ein weiterer Programmhöhepunkt die Gäste auf die Festmeile locken. Prince Damien, der aktuelle Gewinner der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, wird am Festsonnabend auf der Bühne stehen und will den Fans einheizen.

Ansonsten gibt es am Festwochenende 2. bis 4. September wieder Programm für alle Altersgruppen und quer durch alle Musikrichtungen, Tanzdarbietungen, Sportacts und Shows. 50 Händler kümmern sich um das leibliche Wohl der Gäste und bieten ihre Waren an.

Der Eintrittspreis sei mit drei Euro für das Tagesticket moderat. Wer nur Sonnabendabend dabei sein will, zahlt neun Euro. Das Drei-Tagesticket, das auch an den Abenden gilt, wird ebenfalls neun Euro kosten. Der Vorverkauf startet Mitte Juli. „Kinder bis Schwerthöhe haben freien Eintritt, also alle, die bis etwa 1,10 Meter groß sind“, fügt Jens Ganso an.